Bomben aus dem Zweiten Weltkrieg in Gewässern vor Langeland werden gesprengt
(Langeland) – Die von Tauchern der dänischen Marine gefundenen Bomben von einem Flugzeugwrack werden nacheinander südlich von Langeland gesprengt. Nun stellt sich die Frage, ob man auch verschwundene Besatzungsmitglieder des amerikanischen Bombers finden kann.
Sieben Bomben wurden bisher bei einem Wrack in den Gewässern südlich von Langeland gefunden. Jetzt werden die Bomben nacheinander vom Flugzeug wegbewegt und zerstört. Jede Bombe wird in einem gesicherten Bereich gesprengt, so dass es sicher ist, am Wrack weiterhin tauchen zu können. Dieses wird von dem Søværnets Dykkertjeneste (Marine Taucherdienst) angegeben. Es dauert ungefähr anderthalb Stunden, um jede Bombe zu bewegen und zur Detonation zu bringen.
„Da ist etwas TNT drin, und es sind nur 135 Kilo. Es gibt aber relativ viele davon, die wir in einer Tiefe von 21 Metern sprengen, und dennoch erzeugen sie eine ziemlich hohe Wassersäule“, sagt Lars Møller Pedersen, Leiter des Tauchdienstes der Marine.
Insgesamt 12 Taucher des Søværnets Dykkertjenestes sind mit der Aufgabe beteiligt, wobei sie in Teams abwechselnd tauchen. Dem Tauchdienst der Marine obliegt die Aufgabe der Räumung von in dänischen Gewässern vorhandene Seemunition. Das heißt, die Taucher untersuchen versunkene Schiffe oder abgestürzte Flugzeuge.
Die Bomben, die am Wrack gefunden wurden, werden von einem von den Tauchern angebrachten Ballon hochgezogenen und in das Gebiet bewegt, wo sie gesprengt werden. „Die Bombe schweben geräuschlos durch das Wasser, und so bewegen wir sie ein paar hundert Meter weiter“, sagt Lars Møller Pedersen.
Die Sichtweite im Wasser beträgt zwei bis drei Meter, dennoch gelang es den Tauchern, Videomaterial und Bilder aus der Umgebung zu sichern.
Es wird geschätzt, dass das Flugzeug, in dem die Bomben gefunden wurden, mit einer Sicherheit von 99,8 Prozent vom Typ B-24 ist. Es ist ein amerikanischer Bomber, der im Zweiten Weltkrieg eingesetzt wurde.
Seit vielen Jahren kennen Taucher die Gegend. Einer von ihnen ist Brian Roth Andersen, der bei früheren Gelegenheiten die folgenden Bilder vom Wrack gemacht hat. Seit September ist das Tauchen, Segeln und Angeln in der Region verboten.
Die Marine erwartet, dass die Arbeiten in der Region den Rest der Woche dauern werden.
„Wir möchten, dass das Flugzeug zu 100 Prozent identifiziert wird. Also möchten wir etwas mit einer Seriennummer finden. Wir wissen, dass die Maschinengewehre sie haben und dass einige der Motorteile sie haben könnten“, sagt Lars Møller Pedersen.
Eine der großen Fragen ist, ob die Taucher die Besatzung finden können, die im Zweiten Weltkrieg mit dem Flugzeug abgestürzt ist. „Wir wissen, dass es ein Besatzungsmitglied gab, der nicht entkommen konnte. Er muss irgendwo in der Nähe sein“, sagt Lars Møller Pedersen, Leiter des Søværnets Dykkertjenestes.
Dann muss die Marine jetzt in Zusammenarbeit mit den Amerikanern festlegen, was als nächstes passieren soll.
von
Günter Schwarz – 09.10.2019