(Lejre) – Diese Erkenntnis ist von großer Bedeutung, um zu verstehen, wie das Gebiet um Lejre und die Königshalle während ihrer Nutzung aussahen. Archäologen haben in Lejre einen neuen spektakulären Fund gemacht.

Während einer Ausgrabung wurde die Öffnung in der Palisadenanlage gefunden, die die mächtige Schutzmauer vor dem beeindruckenden Königssaal der Siedlung vor und während der Wikingerzeit war. Die Lage des rund sechs Meter breiten Eingangs unterstreicht, dass der Königssaal als Gebäude eine Machtdemonstration war.

Dieses ist nicht das erste Mal, dass Spuren der Palisade gefunden wurden. Aber teilweise war es nicht möglich, Teile der Struktur der Palisade zu verfolgen, und bisher war es nicht möglich, einen Eingang zu finden. Deshalb haben es die Archäologen kürzlich erneut versucht.

Das Auffinden der Öffnung ist von großer Bedeutung, um zu verstehen, wie das Gebiet und die königlichen Säle während ihrer Nutzung ausgesehen haben.

„Aber es ist nicht so leicht zu sehen, da von den ursprünglichen Pfosten an der Grabungsstelle nichts mehr übrig ist – was wir finden, sind kleine Nuancenunterschiede in den Bodenschichten. Es ist wirklich schön, dass wir den Eingang gefunden haben und jetzt die ganze Palisade haben, bevor wir die Löcher wieder zuschütten und die Ausgrabung beenden müssen“, sagt die Archäologin Julie Nielsen, die Leiterin der Ausgrabung.

Im Sagnlandet (Sagenland) Lejre wird derzeit die Königshalle aus dem 7. Jahrhundert rekonstruiert.

Die Öffnung befand sich an der Ostseite der Palisade, in Richtung des heutigen Gl. Lejre Landsby (Altes Lejre-Dorf), in einer leichte Senke in der Landschaft.

Und die sehr tiefe Lage der Öffnung unterstreicht, dass dies der Eingang zum Machtzentrum gewesen sein muss. „Sie können sich das als eine Art Szenografie vorstellen, die zur Inszenierung der königlichen Macht beigetragen hat“, erklärt der Projektforscher des Nationalmuseums Tom Christensen, der seit drei Jahrzehnten hinter archäologischen Ausgrabungen in Lejre steht.

„Wir wussten bevor, dass sich der Königssaal nicht nur auf einem Hügel befand, sondern auch auf einem künstlichen Plateau weiter angehoben wurde. Jetzt wissen wir auch, dass sich der Eingang, der von besonders starken Pfosten flankiert wurde, am tiefsten Punkt in der Gegend befand. Auf diese Weise ist erreicht worden, dass die Halle des Königs hoch über diejenigen hinausragte, die die mächtige Palisade betraten. Die Lage des Eingangs ist ein weiteres Mittel der Machtdemonstration, die der gesamte Lagerkomplex zum Ausdruck bringt“, sagt der Projektforscher.

von

Günter Schwarz – 10.10.2019