Invasive Signalkrebse können nicht aus Bächen weggefischt werden
Die Erfahrung aus Østjylland (Ostjütland) zeigt, dass man das Problem des invasiven Signalkrebses vermutlich nicht lösen kann.
Der ursprünglich aus Nordamerika stammende invasive Flusskrebs, der Signalkrebs, der sich in weiten Teilen Dänemarks in Bächen und Auen ausgebreitet hat, muss bekämpft und möglichst ausgerottet werden.
Aber es hilft offensichtlich nicht, ihn aus den Bächen und anderen Wasserläufen abzufischen.
Die Miljøstyrelsens (Umweltbehörde) schreibt auf ihrer Website. Bis jetzt haben viele Dänen in ihrer Freizei und auch professionell versucht, den Krebs zu fischen, um den Bestand möglichst gering zu halten. Neue Studien zeigen jedoch, dass weder die Freizeitfischerei noch die kommerzielle Fischerei die Ausbreitung dieser invasiven Art begrenzen können, schreibt die Kommission.
Erfahrungen aus Østjylland bilden unter anderem die Grundlage für die Schlussfolgerungen der Miljøstyrelsen. Sie ließ unter anderem kontinuierlich nach dem Signalkrebs im Alling Å-System fischen. Aber nach zehn Jahren intensiver Fischerei gibt es nach Angaben der Behörde immer noch einen großen Bestand.
Man könnte sich vorstellen, dass es helfen würde, einige Exemplare des Krebes zu fischen. Das ist aber nicht der Fall. Im Gegenteil, es kann genau das Gegenteil bewirken, „Das Fischen kann möglicherweise sogar zu einem Boom in der Signalkrebse führen, indem die großen, dominanten Krebse gefischt werden, während die zurückgelassenen kleineren Tiere von der verringerten Konkurrenz profitieren“, schreibt die Miljøstyrelsen.
Da die Berufsfischerei das Problem nicht zu lösen können scheint, storniert die Miljøstyrelsens daher ein Pilotprogramm zur kommerziellen Ausrottung von Signalkrebsen. Privatleute können jedoch weiterhin immer noch die unerwünschten Krebsart jagen, wenn das Ziel darin besteht, ihre Anzahl in Grenzen zu halten.
Der Signalkrebs wurde in den 1970er Jahren in Dänemark eingeführt, um ihn als Edelkrebs für die Zucht zu nutzen. Nach Angaben der dänischen Umweltschutzbehörde ist er mittlerweile in weiten Teilen Dänemarks verbreitet.
Im Jahr 2016 wurden die Flusskrebsart auf die EU-Todesliste für unerwünschte Arten gesetzt. Das Problem mit den Flusskrebsen ist, dass sie die einheimischen Flusskrebse in Europa verdrängen können.
Signalkrebse können auch Überträger der Krankheit Pestilenz sein, die er überleben kann, an der aber der europäische Flusskrebs im Wasserlauf stirbt. Der Signalkrebs kann von europäischen Flusskrebsen durch eine weiße Markierung an der Zange unterschieden werden. Diese Besonderheit hat ihm den Namen Signalkrebs gegeben.
von
Günter Schwarz – 14.10.2019