Biologin fordert: „Lassen Sie ihren Garten in Ruhe und weichen Sie der Natur“
Lassen Sie Ast- und Heckenschere los und öffnen Sie Ihren Garten für die Natur. Das ist der Rat der Biologin Katrine Grace Turner.
Die meisten Gartenbesitzer verbinden den Sinn ihrer Gartenarbeit wahrscheinlich mit geordneten Beeten und dem Einsatz von Dünge- und Pflanzenschutzmitteln. Das muss aber nicht so sein. Das Beste an Biodiversität und natürlichen Nahrungsketten ist, umzudenken und den Garten zu verlassen. Dieses ist die Meinung der Biologin der Universität Aarhus, Katrine Grace Turner.
„Ein wilder Garten ist ein Garten, der der Natur Platz schafft. Es ist ein Ort, an dem man es optisch alles durcheinander bringt. Aber denken Sie daran, Platz für Insekten, Säugetiere und Vögel zu schaffen“, sagt sie.
Warum sich überhaupt um die Insekten unter den Blättern sorgen? Ja, laut ihr, weil sie Teil der Nahrungskette sind und eine Kette nur so stark ist wie ihr schwächstes Glied.
„Die Natur lebt von den Insekten. Wenn für die Insekten kein Platz ist, gibt es auch keinen Platz für den Rest der Nahrungskette“, sagt Katrine Grace Turner.
Katrine Grace Turner ist jedoch nicht die einzige, die die Büsche wachsen lässt. Sie sagt, es gibt ein wachsendes Bewusstsein für die biologische Vielfalt, denn jeder möchte einen Garten, der der Artenvielfalt dient.
„Es ist wahnsinnig populär geworden. Es hat sich letztes Jahr und besonders in diesem Jahr wirklich etwas bewegt. Im Sommer 2018 passierte es, das so trocken war, dass man sogar das Gras sterben sah und demzufolge starben auch viele Insekten“, sagt Katrine Grace Turner.
Man sollte jedoch nicht denken, dass der ganze Garten verwildern sollte – nur ein bisschen davon kann auch schon etwas bewirken.
„Sie können sich leicht mit einer Hecke oder einer kleinen Fläche begnügen. Sie müssen nicht alles aufgeben. Sie können irgendwo anfangen, und im nächsten Jahr können Sie zwei Beete verwildern lassen. Alles hilft“, sagt Katrine Grace Turner.
„75 Prozent bleiben unberührt, und dann behalte ich 25 Prozent für mich. Es muss auch noch Platz für Grillabende geben, es muss Platz für Rotweinabende geben, und es muss Platz für das Fußballspielen mit den Kindern geben“, sagt Katrine Grace Turner mit einem Lächeln.
von
Günter Schwarz – 16.10.2019