Aufregung bei Öffnung eines deutschen Bunkers in Hanstholm – „Sind wir die ersten seit dem Krieg?“
(Hanstholm) – Die Bestzungszeitgeschichte führte dazu, heute im Hawskoven (Mehlbeerenwald) bei Hanstholm einen Bunker aus dem Zweiten Weltkrieg zu öffnen, um nach verborgenen Schätzen zu suchen. Als die Deutschen nach dem Zweiten Weltkrieg Dänemark verließen, wurden 1950 viele der Bunker, die die Deutschen hinterlassen hatten, geleert und zugemauert. Doch heute ist es aufregend, zu den eingemauerten Bunkern zurückzukehren und sie wieder zu öffnen.
„In der Regel sind darin keine großen Schätze zu finden, nur die Dinge, die 1950 als wertlos galten. Für Museumsleute kann es jedoch leicht zu Gold werden“, sagt Jens Andersen, Museumsinspektor des Bunkermuseums Hanstholm.
2013 wurde unter anderem ein Wachturm mit Namensschildern gefunden und 2015 wurden bei der Wiederöffnung von zwei deutschen Bunkern zwei Maschinengewehrkoffer gefunden.
Samstag wurde der Bunker zu einer Suchscheinwerferanlage der deutschen Luftverteidigung von Hanstholm geöffnet. Der Bunker befindet sich im Hawskoven, der bis vor wenigen Jahren weitgehend für die Öffentlichkeit gesperrt war. Daher hoffte man, dass der Bunker seit 1950 nicht mehr geöffnet worden war.
„Bei vielen männlichen Jungen war es eine Sportart, in Bunkern auf Schatzsuche zu gehen, und es kommt daher nicht oft vor, dass wir einen Bunker finden, der seit der Zumauerung ungestört geblieben ist“, erklärt Jens Andersen.
Am Samstagmorgen entwich endlich die Aufregung, als etwa 30 Männer von der Besatzungshistorischen Gesellschaft von Thy und Vester Hanherred mit einem Bagger den Beton des Bunkers durchbrachen.
„Es hat länger gedauert, als wir erwartet hatten. Aber wir konnten schnell sehen, dass der obere Teil der Mauer zerstört war. Wir waren also seit 1950 nicht die ersten, die den Bunker betraten“, sagt Jens Andersen.
Daher gab es auch keine größeren Funde für das Museum zu machen. Es blieb nur wenig übrig. „Wir haben ein paar Kleinigkeiten gefunden. Unter anderem einige Lampenschirme und Bodenstangen für einen 60-cm-Scheinwerfer, der sich im Bunker befand“, sagt Jens Andersen.
Darüber hinaus fanden sie auch die Reste eines Hinweisschildes für eine Lüftungsanlage.
Die gute Nachricht ist, dass sich der Bunker in einem so guten Zustand befindet, dass er wahrscheinlich für die Öffentlichkeit zugänglich bleibt. Bereits am Sonntagvormittag hatten über 100 Besucher den Bunker bestehend aus rund 800 Kubikmetern Beton passiert.
von
Günter Schwarz – 19.10.2019