(Tejn – Bornholm) – Die Brauerei „BeerHere“ in Tejn auf Bornholm hat als Antwort auf zwei Bieretiketten eine Reihe böser E-Mails erhalten. Der Besitzer nimmt den „Shitstorm“ gelassen auf.

Die „BeerHere“-Brauerei mit Sitz in Tejn wurde zur Ziekscheibe von rund 40 Personen und erhielt eine Reihe von recht derben Beschwerden. Es betrifft dabei zwei Biere, die große Aufmerksamkeit und Kritik bei Strenggläubigen ausgelöst haben.

„Vor vielen Jahren habe ich angefangen, das Bier ,Kama Citra‘ zu brauen. Ich habe sogar das Etikett mit einer indischen Göttin gekennzeichnet, auf der sie Bier in der Hand hält. Später habe ich mit Ganesha (indischer Gott, Hrsg.) das Bier ,Coffee Karma‘ gebraut und das Label neu signiert. Vor ein paar Wochen erhielt ich viele E-Mails von Leuten, die sich sehr geschockt zeigten“, erzählt Christian Skovdal Andersen, Brauereibesitzer von „BeerHere“,

Laut Christian Skovdal Andersen sprechen Menschen aus Indien die Motive der Hindu-Götter an. „Soweit ich sehen kann, sind das indische Namen, die diese Mails absenden“, sagt der Brauereibesitzer.

Der religiöse „Shitstorm“ gegen die Bornholmer Brauerei berührt den Besitzer jedoch nicht sonderlich. Dennoch ist er in den Dialog mit den Absendern der kritischen E-Mails getreten, wobei er ihnen angeboten hat, neue Labels zu erstellen.

„Es würde mich ungefähr 15.000 dänische Kronen (2.000 Euro) kosten, neue Etiketten zu entwerfen und drucken zu lassen. Wenn diese rund 40 Menschen bereit wären, den gleichen Betrag an eine Organisation zu spenden, die Opfern des Kastensystems in Indien hilft, würde ich neue Labels erstellen. Und dann sollten sie auch mithelfen, die Flaschen mit Etiketten zu versehen“, sagt Christian Skovdal Andersen.

Keiner der 40 hat jedoch auf das Angebot des Brauereibesitzers reagiert, eine Spende an die Wohltätigkeitsorganisation im Austausch gegen neue Etiketten für die beiden Biere zu leisten.

Die Etiketten auf den Bierflaschen, die zu unangenehmen E-Mails an das Unternehmen geführt haben, veranlassen den Brauereibesitzer allerdings nicht, den Verkauf dieser Biere einzustellen. „Wir haben in Dänemark eine gute Tradition in der Kritik an unserer Satire. Ich war schon einmal mit anderen Labels dabei in der Kritik“, sagt er.

„Ich mache sie weiter!“ schließt Christian Skovdal Andersen.

Die Brauerei „BeerHere“ hat seinen Sitz auf Bornholm und wurde 2008 gegründet.

von

Günter Schwarz – 24.10.2019