
Rechte Gruppe in Sülfeld formiert
(Sülfeld) – In dem landwirtschaftlich geprägtem Sülfeld, wenige Kilometer westlich von Bad Oldesloe im Kreis Segeberg hat sich nach Informationen von Polizei und Verfassungsschutz eine Gruppe von gefährliche braune Rechtsextremen formiert.
Im Zentrum des Netzwerks „AryanCircles“, das mit Aufklebern, Laternen und Schildern in Fenstern und an Wänden im Dorf und in Bad Segebergs Umgebung beworden wird, steht demnach ein Mann, der etwa 10 bis 15 Anhänger um sich geschart haben soll. Seit einigen Wochen versucht eine Gruppe um den 45-jährigen Bernd T., ein mehrfach verurteilter Gewalttäter und Vergewaltiger, Gleichgesinnte zu rekrutieren, sogar an Schulen. Der Staatsschutz ermittelt wegen gefährlicher Körperverletzung, Bedrohung und Verstoßes gegen das Waffengesetz.
Einen konkreten Vorfall gab es am 17. Oktober. Nachdem zwei Personen, eine 48-jährige Frau und ein 56 Jahre alter Mann, in Sülfeld Aufkleber und Aufkleber vom „Aryan Circle“ – so der Name der Gruppe, die an eine amerikanische Straßengang-Bewegung angelehnt ist, die sich 1985 aus einer Gefängnisgang gebildet hat – mit rechten Parolen entfernt hatten, verletzte ein 23 Jahre alter Mann den Informationen zufolge beide mit einem Faustschlag und mit Reizgas.
Die Sülfelder wollen jetzt ein Zeichen gegen Rechts setzen und haben für Sonnabend zu einer Veranstaltung in der Sporthalle aufgerufen. Bei den kommenden Handballspielen sollen Zeichen gesetzt werden. Unterstützung bekommt man dabei sogar aus Hamburg. Laut „Kieler Nachrichten“ haben die „Support-Jungs“ der Barmbeker Handball-Männer ihren Besuch für das kommende Spiel am Sonnabend angekündigt. Das Team hing die gesamte Woche Plakate mit der Botschaft auf: „Wir möchten alle einladen, ein Zeichen gegen Rechts zu setzen.“
Der schleswig-holsteinische Innenminister Hans-Joachim Grote (CDU) will am Samstag an einer Veranstaltung in der Sporthalle teilnehmen, bei der die Sülfelder ein Zeichen gegen rechte Umtriebe setzen wollen. Grote möchte seine „Solidarität und die der gesamten Landesregierung bekunden“.
von
Günter Schwarz – 25.10.2019