In der Nacht vom gestrigen Samstag auf den heutigen Sonntag wechselten wir von 03:00 Uhr Sommerzeit zur normalen Zeit auf 02:00 Uhr Winterzeit. Eigentlich und nach der ursprünglichen Planung der EU-Kommission und des noch amtierenden Kommissionsvorsitzenden Jean Claude Junker vom September 2018 sollte es mit dem Wechsel von Sommerzeit auf Winterzeit und umgekehrt in diesem Jahr vorbei sein.

Doch dem ist weit gefehlt! Heute Nacht haben wir wieder einmal von Sommerzeit auf Winterzeit – oder auf normale Zeit – umgestellt, und es wird nicht das letzte Mal gewesen sein, und dieses von vielen ungeliebte „Manöver“ aus dem Jahr 1980 machen wir weiter. – Also, im Winter müssen die Gartenmöbel rein, und wir stellen die Uhren eine Stunde zurück, und im Sommer müssen sie raus. und wir stellen die Uhren am letzten Sonntag im März abermals eine Stunde vor.

Aber ab 2021 könnte es damit vorbei sein, zwischen Sommerzeit und Winterzeit zu wechseln, sollte die EU-kommission und die nationalen Parlamente der EU-Mitgliedsstaaten sich (endlich) einmal einig darüber werden, sich zu diesem Schritt durchzuringen und festzulegen, welche Zeit dann für Mitteleuropa endgültig gelten soll: Sommerzeit oder Winterzeit?

In der Tat ist dezeit eine Mehrheit des Europäischen Parlaments der Ansicht, dass es Sache der einzelnen Länder ist, zu entscheiden, ob zwischen Sommerzeit und Winterzeit gewechselt wird. Bevor eine Entscheidung jedoch in Kraft treten kann, muss sie von jedem einzelnen EU-Land übernommen werden, und das kann durchaus darauf hinauslaufen, dass innerhalb Europas ein „Flickenteppich“ von „Sommerzeit-Staaten“ und „Winterzeit-Staaten“ entstehen könnte.

Es ist unschwer, sich nur einmal die Folgen für die grenzüberschreitenden Züge der Bahn vorzustellen. Es wird geradezu ein Chaos entstehen – und dabei hat – was nur Deutschland angeht – die Bahn heute mit einer Zeitzone schon größte Probleme damit, ihre eigenen Fahrpläne einigermaßen einzuhalten und ihren Bahnverkehr danach einzurichten.

Ähnlich wird es dem innereuropäischen Flugverkehr ergehen. Desweiteren werden ganz alltägliche Terminabsprachen betroffen werden – seien sie privat oder geschäftlich – um sich nicht zu verpassen, muss jedesmal zwischen den Betroffenen ausdrücklich vereinbart werden, zu welcher Zeit man sich verabredet: dänische Zeit? – deutsche Zeit? – luxemburger Zeit? – italienische Zeit? – und?, und?, und?

Sommerzeit / Winterzeit

  • Rund 70 Länder haben die Sommerzeitregelung eingeführt.
  • Die Sommerzeit wurde erstmals 1916 von Österreich und Deutschland eingeführt, um Energie und damit das aufgrund des Ersten Weltkriegs knappe Öl zu sparen.
  • Eine Reihe europäischer Länder, einschließlich Dänemark, folgten am 21. Mai desselben Jahres.
  • Die Sommerzeit kam wieder von 1940 bis 1948, als der Zweite Weltkrieg stattfand und 3 Jahre darüber hinaus.
  • Das Sommerzeit wurde mit Bezug auf die Ölkrise von 1973 dann 1980 erstmals in Dänemark und auch in Deutschland dauerhaft eingeführt.
  • Nach einer Standardisierung in der EU im Jahr 1996 gilt die Sommerzeit vom letzten Sonntag im März bis zum letzten Sonntag im Oktober. Für den Rest des Jahres und damit über die Wintermonte haben wir also normale Zeit.
  • Die Regeln zur Sommerzeit sind in der EU-Richtlinie 2000/84 / EG festgelegt. Laut diese Richtlinie muss die Europäische Kommission alle fünf Jahre den Beginn und das Ende der Sommerzeit für die nächsten fünf Jahre veröffentlichen.

Quelle: Den Store Danske, Eur-lex

von

Günter Schwarz – 27.10.2019