Schafzüchter sind froh, nicht Teil der neuen Wolfszone zu sein
(Skærbæk) – Åse Svendsen freut sich sehr, nicht Teil der neuen Wolfszone zu sein, die die Umweltministerin Lea Wermelin (Socialdemokraterne) am Montag wie angekündigt vorgestellt hat.
Åse Svendsen aus Gånsager in Skærbæk kontrolliert die Zäune, um die Wölfe von ihren Schafen fernzuhalten. Sie ist froh, nicht Teil der neuen Wolfszone zu sein, die das Umweltministerium heute vorgestellt hat. „Ich sehe es eigentlich nicht als Hilfe an“, sagt sie.
Die neue Wolfszone ist ein Gebiet von der Größe Bornholms und liegt als Quadrat südwestlich von Silkeborg. Hier können Schafzüchter Zuschüsse für den Bau von wolfssicheren Zäunen beantragen. „Aber das Ministerium stellt hohe Anforderungen an die Zäune. Zum Beispiel würden unsere Zäune, wie sie heute sind, nicht zugelassen werden, selbst wenn sie gut funktionieren“, sagt Åse Svendsen, einer der größten Schafzüchterinnen des Landes.
Zum Beispiel besteht der Zaun von Åse Svendsen aus zwei Strängen. Wenn es den Anforderungen des Umweltministeriums entspricht, müssen sechs Stränge vorhanden sein. „Die Umrüstung ist sehr kostenintensiv und die Zäune erfordern mehr Wartung und Überholung. Es ist etwas, was nur Geld kostet und nicht mehr Nutzen bring“, sagt sie.
Solange sich Åse Svendsen nicht in der Wolfszone befindet, wird sie für gerissene Schafe entschädigt, auch wenn der Zaun nicht den Anforderungen des Umweltministeriums entspricht. Wenn sie in der Zone wäre, müsste der Zaun die Anforderungen erfüjllen, um eine Entschädigung zu erhalten.
DNA-Tests
haben ergeben, dass 13 von Åse Svendsens Schafen im Laufe der Zeit
von Wölfen getötet wurden. Jetzt hat sie in Wachhunde investiert,
die zusammen mit den Zäunen die Wölfe vor den Schafen
bewahren.
Die Schafzüchterin sieht die vorgestellte
Initiative als Patchwork-Lösung an. „Ich hätte lieber eine von
den Behörden regulierte Wolfspopulation gesehen, als das Abwehren
der Tiere zu verlangen. Dann endet es damit, dass wir ganz Jylland
(Jütland) alles einzäunen müssen“, sagt sie.
von
Günter Schwarz – 29.10.2019