(Friedrichskoog) – Am Dienstagabend, dem 08.10.2019, gegen 19:15 Uhr wurden acht Feuerwehren zu dem Gelände der Landstation Dieksand gerufen. Dort wurde eine Großübung durch den Betreiber ausgearbeitet.

Das Werksgelände der Landstation Dieksand in Friedrichskoog erstreckt sich auf 55.000 m². Als ein Teil der Wintershall Dea Deutschland AG, wird hier seit Mitte 2000 Ölgewinnung aus dem östlichen Teil der Öllagerstätte Mittelplate betrieben. Einmal im Jahr ist der Betrieb gemäß dem Bundesberggesetz verpflichtet, eine Übung mit den Freiwilligen Feuerwehren im Einzugsbereich durchzuführen.

In diesem Jahr wurde, anders als im Jahr 2017, die Übung durch den Betreiber selbst ausgearbeitet. Nachdem der Alarm für die Wehren Friedrichskoog, Dieksanderkoog, Kronpronzenkoog, Kaiser-Willhelm-Koog, Trennewurth, Helse, Neufeld und Neufelderkoog durch die Leitstelle West ausgelöst wurde, bot sich den anrückenden Kräften eine übersichtliche Lage: Auf dem Betriebsgelände kam es bei Wartungsarbeiten an einem Flachbodentank zu einer Explosion. Durch die Wucht der Explosion wurde ein Mitarbeiter einige Meter weit weg geschleudert. Ein weiterer Mitarbeiter wurde durch herumfliegende Teile verletzt. Erschwerend für die Einsatzkräfte wurden Anlagenteile beschädigt und der Verletzte sowie die Rettungskräfte durch giftige Dämpfe gefährdet.

Insgesamt arbeiteten über 100 Einsatzkräfte des Kreisfeuerwehrverbandes an dem Übungsszenario. Für die Einsatzkräfte gab es auf dem Werksgelände einige organisatorische Schwierigkeiten zu meistern. So herrscht beispielsweise auf dem Werksgelände Explosionsgefahr bei der Verwendung von herkömmlichen Funkgeräten oder Handlampen. Die Einsatzkräfte müssen daher mit entsprechend ex-geschützten Einsatzmitteln durch den Betreiber ausgestattet werden.

Ungewohnt für die Einsatzkräfte des Kreisverbandes ist auch das Verwenden von Schlauchmaterial und Wasserwerfern des Betreibers. Im Regelfall bringt die Feuerwehr ihr eigenes Material für Löschangriffe mit. Nicht so auf dem Werksgelände der Landstation Dieksand. Hier befinden sich Container in denen das benötigte Material für die Löschangriffe vorgehalten wird. In gut einer Stunde konnte das Übungsszenario durch die Feuerwehren unter der Einsatzleitung der Friedrichskooger Wehr abgearbeitet werden.

Das Deutsche Rote Kreuz übernahm die Verpflegung der Einsatzkräfte vor Ort und sorgte für ein gemeinsames Abendessen nach getaner Arbeit. Auch die Bereitschaft der Kreisfeuerwehrzentrale wurde im Übungsverlauf an den Übungsort gerufen, um das gebrauchte Schlauchmaterial aufzunehmen und in der Feuerwehrtechnischen Zentrale in St. Michaelisdonn zu reinigen.

Der stellvertretende Kreiswehrführer Klaus Vollmert zeigte sich positiv gegenüber der Übungsleistung der Wehren: „Es hat alles ziemlich gut funktioniert. Das Übungsszenario konnte durch die Einsatzkräfte gut bewältigt werden. Dennoch gibt es einige Punkte, an denen gearbeitet werden muss. Gäbe es diese nicht, bräuchten wir die Zeit in solche derartige Übungen nicht investieren, dafür sind wir hier!“

Die Übungsbeobachter werden nun ihre Notizen auswerten und zusammenfassen. Im Anschluss wird es dann unter den beteiligten Personen eine Nachbesprechung der Übung geben, um aus den aufgetretenen Problemen zu lernen.

Quelle: Pressemitteilung des Kreisfeuerwehrverbands Dithmarschen vom 30.10.2019 um 12:04 Uhr

von

Günter Schwarz – 30.10.2019

Fotos: Kreisfeuerwehrverband Dithmarschen