(Los Angeles) – Greta Thunberg sitzt derzeit in Los Angeles fest und sucht kurzfristig eine Mitsegelgelegenheit von den USA nach Spanien. Das aber ist gar nicht so einfach. „Ich muss einen Weg finden, um im November über den Atlantik zu kommen“, erklärte die 16-Jährige am Freitag via Twitter. „Ich wäre sehr dankbar, wenn mir jemand helfen kann.“

Nach der kurzfristigen Verlegung der UNO-Klimakonferenz COP25 von Santiago de Chile nach Madrid muss die schwedische Klimaaktivistin wie alle anderen Teilnehmer ihre Reiseplanung ändern. Aus Gründen des Klimaschutzes weigert Thunberg sich jedoch, in ein Flugzeug zu steigen.

Aus diesem Grund hatte sie sich Ende August an Bord des Segelbootes vom Oldenburger Segelprofi Boris Herrmann begeben, um vom südenglischen Plymouth nach New York zu segeln, wo sie im September am UN-Klimagipfel teilnahm. Anschließend reiste sie mit dem Zug und mit einem von Arnold Schwarzenegger geliehenen Elektroautos durch die USA und Kanada. Derzeit hält sie sich in Los Angeles auf, wo sie am Freitag an einer „FridaysForFuture“-Demonstration teilnehmen wollte.

Das Ziel von Thunbergs langer Reise war eigentlich die chilenische Hauptstadt Santiago, wo vom 2. bis 13. Dezember die nächste UN-Klimakonferenz stattfinden sollte. Nach der Absage Chiles wegen der dort anhaltenden sozialen Proteste soll das Treffen nun zum gleichen Termin in Madrid stattfinden. „Es stellt sich heraus, dass ich um die halbe Welt gereist bin – in der falschen Richtung :)“, twitterte Thunberg.

In einem weiteren Tweet bedauerte Thunberg, nun nicht nach Zentral- und Südamerika reisen zu können. Sie habe sich schon „so darauf gefreut“. Aber es gehe nicht um sie, ihre Erfahrungen oder Reisewünsche: „Wir befinden uns in einem Klima- und Ökologie-Notfall.“ Den Menschen in Chile, das derzeit von schweren sozialen Unruhen erschüttert wird, versicherte Thunberg ihre Unterstützung.

Nach der Absage Chiles hatte sich neben Deutschland auch Spanien angeboten, dass Madrid als Gastgeber für die UNO-Klimakonferenz einspringt. Sie freue sich mitzuteilen, dass das verantwortliche Gremium zugestimmt habe, dass das zweiwöchige Spitzentreffen der Klimadiplomatie vom 2. bis 13. Dezember in der spanischen Hauptstadt stattfinde, teilte daraufhin die Klimachefin der Vereinten Nationen, Patricia Espinosa, am Freitag mit.

Das ist der ursprünglich angesetzte Zeitraum für die Konferenz. Ebenfalls Spaniens Regierung hatte Hilfe angeboten, nachdem Chile wegen der heftigen sozialen Proteste im Land abgesagt hatte.

von

Günter Schwarz – 02.11.2019