(Odsherred) – Einer Tang-Firma wurde der Anbau eines speziellen Seetangartens an der Kattegatküste von Odsherred im Nordwesten der dänischen Insel Sjælland (Seeland) gestattet. Es ist das erste Mal in Europa, dass Seetang in großem Maßstab angebaut werden wird.

Der Name „Gracilaria“ könnte wie die Bezeichnung einer seltenen Krankheit klingen, mit der man nichts zu tun haben möchte. Aber „Gracilaria“ ist der Name eines delikaten Speise, die in viele dänische Luxusrestaurants sehr gefragt ist.

„Es ist eine Art von Algen, die vor allem Restaurants sehr gut angenommen haben. Ziel ist es, eine dänische Version des asiatischen Seetang-Salats zu entwickeln, der aus den Sushi-Restaurants bekannt ist“, sagt Simon Weber Marcussen, Mitinhaber der dänischen Seetang-Firma.

Seit mehr als einem Jahr bemüht sich „Dansk Tang“ um die Erlaubnis, eine Algenplantage im Wasser entlang der Küste von Rørvig anzulegen, und nun ist es endlich soweit. „Was wir eigentlich konkret nachgefragt haben, sind Leinen ins Wasser zu bringen, an denen Seetang wachsen kann“, erklärt Simon Weber Marcussen.

Laut Simon Weber Marcussen ist es das erste Mal in der Geschichte Europas, dass versucht wird, den Algentyp „Gracilaria“ in einer Algenplantage anzubauen. Deshalb freut er sich auch sehr auf den Einstieg. Gleichzeitig ist der Seetanganbau äußerst klimafreundlich. „Es ist eines der nachhaltigsten überhaupt. Es nimmt eine Menge CO2 auf und ist dann ein CO2-negatives Lebensmittel, und das ist, wie wir denken, sehr nötig“, sagt er.

BILD: Seetangfarm – a – Dieses ist die Art von Seetang, der an der Küste von Odsherred angebaut werden soll.

Obwohl die Algenfarm die erste ihrer Art in Europa sein wird, ist Simon Weber Marcussen überzeugt, dass Algen in dänischen Gewässern gute Lebensbedingungen haben werden. Die Menschen hinter dem dänischen Seetang haben sich mit einer Reihe von Wissenschaftlern zusammengetan, die den Seetang bereits getestet und damit gearbeitet haben.

„Auf ihrem Wissen bauen wir auf. Wir werden also die ersten sein, die die Algen in großem Maßstab anbauen und eine echte Algenfarm errichten“, erklärt Simon Weber Marcussen.

Crowdfunding sollte Algensalat finanzieren

Mit der Genehmigung hat das Unternehmen ein Crowdfunding gestartet, um 50.000 Kronen (6.700 Euro) für den Anbau der Algen zu sammeln, die zu dänischem Algensalat werden. Ziel ist es, dass der Algensalat in ganz Dänemark zu haben sein wird.

„Wir haben vor neun Tagen begonnen und haben bisher 45 Prozent des Ziels von 50.000 Kronen erreicht. Wir sind wirklich gut unterwegs. Sobald die Leute das über die Nachhaltigkeit des Algenanbaus hören, sind sie wirklich bereit, es zu unterstützen“, sagt Simon Weber Marcussen

Insgesamt leistet der dänische Algenanbau einenBeitrag zur Weitergabe des Wissens über die Algenproduktion in der Bevölkerung. Daher ist es auch geplant, dass Schulen, Institutionen und Unternehmen an die Küste fahren, um etwas über den Anbau von Seetang zu erfahren. „Wir können das tun, weil die Leinen so nah an der Küste sein werden. So können Gäste in die Aquakultur gehen, und das macht es in Bezug auf den optischen Eindruck und damit zur Verbreitung wirklich einfach“, sagt er.

Wenn es dem Unternehmen gelingt, die 50.000 Kronen aufzubringen, sollen die ersten Leinen Ende Februar 2020 ausgelegt werden.

„Die Anlage ist etwa 80 mal 50 Meter groß und die Leinen sollen hin und her verlaufen. Wir erwarten im Frühjahr eine 500-Meter-Leine und in ein paar Jahren möchten wir ungefähr fünf Kilometer Leinen im Wasser haben“, sagt Simon Weber Marcussen.

Wenn alles nach Plan läuft, können die ersten Algem im Juli 2020 geerntet werden.

von

Günter Schwarz – 12.11.2019