(Kolding) – Bei Ausgrabungen in der Klostergade haben Archäologen vier Skelette aus dem Mittelalter gefunden. Die Wohnungsbaugesellschaft „Domea Lunderskov Kolding“ will auf dem alten COOP-Grundstück Wohnungen bauen. Und wie immer bekommen bei großen Bauvorhaben Archäologen zuerst Zugang zu der Baustelle. Seit 2001 muss der Bauherr sogar für die Ausgrabungen die Kosten tragen.

Die Kommune Kolding hat sich mit dem Museum Sønderjylland (Museum Südjütland) zusammengetan, um das Baugrundstück zu untersuchen. Bisher wurden vier Skelette und einige andere Objekte gefunden. Die Archäologen glauben, dass es im Mittelalter hier einen Klosterfriedhof gab, auf dem jetzt die Wohnhäuser gebaut werden sollen.

„Wir wissen nicht genau, wo sich das einszige Kloster oder die Kirche befunden haben“, sagt Steen Rosenvinge Lundbye, Leiter des Kulturerbes der Kommune Kolding. Aber es gab mit Sicherheit ein nahe gelegenes Kloster, wie man an die Straßennamen in der Gegend wie Klostergade, Munkegade, Munkensdam und andere sehen kann.

„Wir haben viele schriftliche Quellen aus dieser Zeit. Was wir Archäologen tun, ist, Gegenstände oder sogar menschliche und tierische Teile zu finden, die dazu beitragen können, die Geschichte zu bestätigen oder zu widerlegen“, sagt Peter K. Jørgensen, Ausgräber des Museums Sønderjylland.

Es ist ein langsamer Prozess, die Vergangenheit aufzudecken, und vorerst haben die Museumsleute bis Weihnachten Zeit, um sie zu vervollständigen, während die Bauarbeiter draußen bleiben und abwarten müssen.

„Es ist das erste Mal seit 40 Jahren, dass im ältesten Teil von Kolding ein Neubau errichtet werden soll hnd der die Gelegenheit bietet, in der Altstadt Ausgrabungungen zu ermöglichen.

Heute am Freitag werden die Skelette zur weiteren Untersuchung von Todesursachen und/oder besonderen Krankheiten ins Museum Sønderjylland gebracht und schließlich in die Sammlung vom Koldinghus aufgenommen.

Den vorliegenden Dokumenten nach wurde das Kloster 1550 geschlossen, so dass die Skelette mindestens so alt sein dürften.

von

Günter Schwarz – 22.11.2019