(København) – Nach einer langen Zeit der Unruhen und Proteste an Den Danske Filmskole (Die Dänische Filmschule) übernimmt Bo Damgaard aus Kerteminde als vorläufiger Direktor die Schule.

Den Danske Filmskole war lange Zeit von einer Reihe von Unruhen und Protesten der Studenten geplagt. Dieses hat die Regisseurin Vinca Wiedemann zum Rücktritt als Schulleiterin veranlasst, und der Film- und Fernsehschaffende Bo Damgaard tritt als Interimsregisseur in die Filmschule ein. „Ich mache es für die Künste, den Film und die Heimat“, sagt Bo Damgaard zu seiner Berufung.

Letzten Freitag wurde die Schule von der Schulleitung und den Mitarbeitern von den Schülern blockiert, die das Ausscheiden von Vinca Wiedemann als Schulleiterin forderten. „Die Schule braucht Unterstützung von Schülern, Lehrern und aus der Filmbranche. Leider gibt es diese Unterstützung nicht mehr. Rektorin Vinca Wiedemann und das Kulturministerium sind sich einig. Aus diesem Grund tritt Vinca Wiedemann als Schulleiterin zurück, heißt es in der Pressemitteilung des Kulturministeriums von Kulturminister Rasmus Prehn (Socialdemokraterne).

Die Filmschule ist Dänemarks einzige staatliche Hochschule für Film- und Fernsehproduktion. Sie wurde 1966 gegründet und war historisch ein zentraler Punkt für die Entwicklung des dänischen Films. Die Filmschule bietet eine Elite-Ausbildung für die größten und engagiertesten Talente in der dänischen Filmbranche.

Am Dienstag, dem 19. November, schloss sich Filmemacher und Dichter Jørgen Leth dem Kampf der Studenten an, als er die Debattenrede Fünf Minuten Zwölf für die Filmschule auf der Seite Kulturmonitor schrieb.

Jørgen Leth schreibt unter anderem in dem Post: „Die Filmschule ist eine Kunstschule. Es geht NICHT darum, vor einer Tafel zu stehen und semantische Übungen zu besprechen. Es geht nicht um Tafeln und Kreide, und Diplome können nur mit ähnlichen aus anderen Ländern verglichen werden. Kunst kann nicht gemessen werden. Kunst sollte nicht gemessen werden. – Kunst ist.“

Bo Damgaard erwartet nicht, dass er die Position dauerhaft übernimmt und sagt dazu: „Nein, keinesfalls!“

Bo Damgaard ist sich auch dessen bewusst, dass die Situation zwischen den Studenten und der Schulleitung turbulent war. „Meine erste Aufgabe ist es, Lehrer und Schüler zu treffen und mit allen Beteiligten zu sprechen, damit wir wieder den Unterricht aufnehmen können. Ich werde alles daran setzen, dass die Schule weiterhin zu einem Ort wird, an dem einige der talentiertesten Filmemacher der Welt ausgebildet werden“, so Bo Damgaard in der Pressemitteilung.

Bo Damgaard kennt sich gut mit Film und Fernsehen aus. Er ist seit 13 Jahren Programmmanager für TV 2, Regisseur von FilmFyn und Vorstandsvorsitzender des Dänischen Filminstituts. Bo Damgaard wurde am Donnerstag kontaktiert und geht davon aus, dass er maximal sechs Monate in der Position als Schulleiter sein wird.

von

Günter Schwarz – 22.11.2019