(Hou) – Sieben Särge sollen aus der Gosmer-Kirke entfernt werden. Sie sind 300 Jahre alt und die in ihnen legenden Menschen in haben keine direkten Nachkommen, aber dennoch müssen Verwandte der Verblichenen nach dänischen Recht die Erlaubnis für die Umbettung geben. Deshalb ruft die Gosmer-Kirke in Hou Nachkommen der ausgestorbenen Familie auf.

In der Turmkapelle der Kirche befinden sich sieben hölzerne Särge, die so brüchig sind, dass dem Kirchengemeinderat empfohlen wurde, die Särge zu beizusetzen – und dazu benötigt er die Erlaubnis der Familie.

„Wir halten das für eine gute Idee, und deshalb wird es diese Woche eine Anzeige in Zeitungen und im Amtsblatt geben, weil wir Verwandte von denen suchen, die in den Särgen liegen“, sagt Rikke Gade, Vorsitzende des Kirchenrats der Gosmer Kirchengemeinde.

Aber selbst wenn sie die Suche an vielen Orten durchführen, kann es schwierig sein, die Verwandten zu finden. Die Familie wurde vor mehr als 300 Jahren in den Särgen bestattet.

Die Särge sind in der Gosmer-Kirke, die wahrscheinlich bald begraben werden, wenn keine Verwandten dagegen Einspruch einlegen.

Von den sieben Särgen sind vier für Erwachsene, während in drei Kinder ruhen. Ein Kind starb im Alter von ca. fünf Jahren, die beiden anderen als Kleinkinder – vielleicht sogar bei der Geburt.

Rikke Gade ist Vorsitzende des Gosmer-Kirchengemeinderates, und sie hofft, dass sie die sieben Särge begraben dürfen.

„Es gibt also keine direkten Nachfahren, aber es könnte vielleicht Nachfahren von Geschwistern aus der Familie geben. Das ist es, was es sein kann, und das sollten wir ermitteln“, sagt Rikke Gade.

Es ist möglich, die Särge zu reparieren und zu restaurieren, aber das wäre eine sehr kostspielige Angelegenheit. Sie wurden zuletzt im 19. Jahrhundert geöffnet, um restauriert zu werden, und es stellte sich seinerzeit heraus, dass sich in einem Sarg der Körper von Gregorius Rathlau in einer sehr ungünstigen Position befand – nämlich mit einer Hand oben am Kopf und der anderen mit ausgestreckten Fingern am Bauch. Und es kann auf ein grimmiges Schicksal für den Mann hinweisen, der an seinem 45. Geburtstag starb.

Einer der Verstorbenen in der Grabkammer ließ diesen schönen Eingang vor seinem Tod errichten.

„Der Archivar schreibt, dass man vermutet, dass er bei seiner große Geburtstagsfeier verstarb, auf der viel getrunken wurde, und Gregorius einen Schlaganfall hatte. In der Hitze der Feierlichkeiten beeilten die Gäste sich, um ihn wegzuschaffen, weil sie dachten, dass er tot sei. Es wird also vermutet, dass er lebendig begraben wurde“, sagt Rikke Gade.

Alle Angehörigen haben jetzt 12 Wochen Zeit, um auf die Anzeigen über die Medien zu antworten. Wenn die Kirche grünes Licht von der Familie erhält oder nichts davon hört, ist es Sache des Bischofs, den Fall zu entscheiden.

von

Günter Schwarz – 25.11.2019