Jugendliche gegen „Black Friday“: Andreasen und Karoline lehnen „Konsumfest“ in der Klimakrise ab
(Esbjerg) – Der Klimamarsch „Fridays for Future“ heute, am Freitag, durch die Straßen von Esbjerg startet am Einkaufszentrum der Stadt. Junge Leute sagen: „Denkt lieber an die Gesellschaft!“
Initiatoren sind die Geschwister Andreasen und Karoline Lindgard, die beide bis vor kurzem am Gymnasium waren und jetzt als Klimaaktivisten den Marsch gegen den „Black Friday“ organisieren
„Es hat viel mit dem Überkonsum zu tun, wenn wir von der Klimakrise bedroht sind“, sagt Karoline Lindgaard. Ihre Alternative heißt „Green Friday March“, basierend auf die Klimastreiks, die junge Menschen an den „Fridays for Future“ abhalten.
„Wir wollen niemanden ,vor den Kopf schlagen‘, aber wir möchten die Leute auf das Problem aufmerksam machen. Schließlich ist es für die Umwelt nicht angemessen, dass wir eine ganze Menge kaufen. Also sagen wir: ,Überlegen Sie genau, bevor Sie etwas kaufen. Vielleicht brauchen Sie es gar nicht’“, sagt der Klimaaktivist.
Mehrere Privatpersonen, Vereine und Organisationen weisen auf das Problem des übermäßigen Konsums inmitten der Klimakrise hin. So hat „Plastic Change“, das sich national und international für die Reduzierung des Plastikverbrauchs einsetzt und eine Kampagne namens „Buy Nothing Day“ ins Leben gerufen.
„Mit den ,Einkaufsparties‘ – oder dem ,Verbrauchs- Gak-Gak – bekommen wir einen riesigen negativen ,Klimaabdruck‘. Denken Sie nur an die Unmengen von Verpackungen, die mit allen Einkäufen einhergehen“, sagt Anne Aittomaki, Strategie Direktorin von „Plastic Change“.
Die Kampagne ist etwas Besonderes, weil sie die Menschen nicht dazu ermutigt, etwas zu tun. Im Gegenteil, sie ermutigt die Leute, nichts zu tun und gibt gute Tipps, um etwas NICHT zu kaufen. Letztes Jahr nahmen ca. 16.000 Nichtkonsumenten der Kampagne teil. In diesem Jahr rechnen die Organisatoren mit rund 18.000 Teilnehmern.
„Wir sehen, dass immer mehr Menschen vom Überkonsum Abstand nehmen. Dieses gilt auch für Wirtschaftsunternehmen“, sagt Anne Aittomaki.
„Buy Nothing Day“
- Der „Buy Nothing Day“ begann in Vancouver in Kanada 1992 nach einer Idee von Ted Dave.
- 1997 wurde der Tag auf den „Black Friday“-Tag verlegt, Aber alle großen TV-Nachrichtenstationen in den USA lehnten es ab, diesen Tag gegen den „Black Friday“ zu publizieren.
- Dennoch verbreitete sich der „Buy Nothing Day“ bis heute über 65 Länder weltweit.
Sie verweist auf Alternativen zum „Black Friday“ – genau wie die beiden Klimaaktivisten aus Esbjerg. „Es gibt Tauschmärkte, Recyclingbetriebe und Leute, die helfen, kaputte Dinge zu reparieren, die repariert werden können, damit man nichts Neues kaufen und sich so am Überkonsum beteiligen muss“, sagt Karoline Lindgaard.
Der Marsch von „Klimaschreien, Klimaliedern und Klimaliebe“ begann am Einkaufszentrum Broen um 10:00 Uhr. Die beiden erwarteten in Esbjerg etwa 50 Teilnehmer.
von
Günter Schwarz – 29.11.2019