Der „Black Friday“ liegt hinter uns, und er geriet natürlich auch in den Fokus der „Fridays for future“ Bewegung, die den Freitag als „Konsumfeiertag“ verdammte. Dass hier ausgerechnet die Generation das Maul aufreißt, die sich nun in Dingen von Konsum wirklich nicht mit Ruhm bekleckert, sei mal dahingestellt. Richtig ist zwar, dass wir unseren Konsum überdenken dürfen oder sollten – der Black Friday hat damit allerdings recht wenig zu tun.

Der Black Friday entstand in den USA, wo traditionell am 4ten Donnerstag im November Thanksgiving gefeiert wird. Dieser Tag gilt traditionell als einer der wichtigsten Familienfeste in den Vereinigten Staaten. Der „Black Friday“ war ursprünglich ein „Brückentag“ für ein langes Familienwochenende. Um die Vorräte nach Thanksgiving wieder aufzufüllen, gingen viele Amerikaner mit ihren Familien an diesem Freitag einkaufen. 1966 führte dieser „Ansturm“ in Philadelphia zu einem Verkehrschaos und das Philadelphia Police Department nannte den Tag „Black Friday“.

Dass dieser Tag auch in Europa die Menschen in die Geschäfte treibt, liegt zu einem nicht unwesentlichen Teil an Firmen wie Apple & Co. … Apple begann den Verkauf eines iPhone in Europa an genau diesem Tag und andere Händler sprangen auf diesen Zug auf. Der „Black Friday“ ist also, ganz ebenso wie „Valentines Day“ eine verkaufsfördernde Erfindung des Einzelhandels und keinesfalls ein „Feiertag des Konsums“. In Zahlen rechnet sich dieses Modell. In Deutschland verzeichnen Innenstädte und Einzelhandel einen Umsatzzuwachs von etwa 64 Prozent. In Zeiten von Amazon und Internet-Shopping ist so etwas natürlich wünschenswert. Dass viele der vermeintlichen Sonderangebote und Schnäppchen speziell für diesen Tag fingiert und am Ende gar falsch sind, stünde auf einem anderen Blatt und ist im Einzelfall zu prüfen oder mit anderen Angeboten zu vergleichen.

Die scharfe Kritik an diesem Tag halten wir jedoch für überzogen… ganz besonders von der Generation, die ihre Kritik in ihre iPhones tippt… also letztlich der Firma, die den „Black Friday“ nach Europa brachte. Aber mit dem „Differenzieren“ hat es die engagierte Jugend und ebenso das verkalkte Alter ja ohnehin nicht mehr so dolle.

Wir wünschen unseren Lesern eine stressfreie Vorweihnachtszeit ohne jeglichen Konsum-Terror beim Weihnachtseinkauf.