Dänemark stellt heute den Wildschweinzaun an der Grenze zu Schleswig-Holstein fertig. Am Vormittag soll das letzte Zaunteil knapp 20 Kilometer nordwestlich von Flensburg eingesetzt werden. Damit ist die Grenze zu Dämemark für jederman wieder weithin sichtbar und das „grenzenlose Europa“ auch im Norden Vergangenheit.

Die Firma SER Hegn aus Fredericia hat bewiesen, wie man einen Wildschweinzaun bzw. eine Grenzanlage baut, der deutlich billiger als geplant ist. Der 70 Kilometer lange Wildschweinzaun, der an der deutsch-dänischen Grenze errichtet wurde und heute am Montag fertiggestellt wird, hat neue Arbeitsplätze und ein volles Auftragsbuch bei der Fredericia-Firma SER Hegn geschaffen.

„Wir haben es als riesige Chance genutzt und neue Technologien eingeführt, die wir jetzt in allen unseren Abteilungen einführen. Es kann kaum beschrieben werden, wie wichtig diese Aufgabe für unser Unternehmen war“, sagt Henrik Hallenberg Rasmussen, Geschäftsführer.

Der erste Spatenstich für den Zaun, um Wildschweine von Dänemark fernzuhalten, wurde im Januar vorgenommen. Der letzte Zaunpfahl im Wildschweinzaun wird am heutigen Montagmorgen gesetzt.

Eine breite Mehrheit im dänischen Parlament, dem Folketing, ist für die Entscheidung zur Errichtung des Zauns verantwortlich, und für diese Aufgabe wurden 80 Mio. Kronen (10,7 Mio. Euro) bereitgestellt. Aber SER Hegn, so der Geschäftsführerr, konnte die Ausschreibung für 34 Millionen (4,55 Mio.) anbieteen und gewann die Ausschreibung.

„Wir haben die Gelegenheit genutzt und in der Ausschreibungsphase neue Technologien eingeführt. Es hat sich herausgestellt, dass es zwar dauerte aber sich lohnte“, erklärt Henrik Hallenberg Rasmussen.

„Letztes Jahr zu dieser Zeit haben wir einen Brief von der Regierung erhalten, in dem wir gebeten wurden, unser außergewöhnlich niedriges Angebot zu erläutern. Davor hatte ich etwas Angst, denn wir hatten unser Angebot zwar berechnet, aber wir hatten es noch nie in der Praxis so gemacht. Wenn es eine Diffenrenz von mehr als 30 Millionen (4 Mio.) bis zum Zweitbietenden gibt, wird man ein bisschen nervös“, sagt Henrik Hallenberg Rasmussen.

Es ist die Einführung neuer Technologien, die es dem Geschäftsführer zufolge ermöglicht hat, die Aufgabe günstiger zu lösen. „Wir haben eine Maschine entwickelt, die mit GPS-Technologie die stählernen Zaunpfähle auf eineinhalb Meter genau auf dem Boden ablegte. Wofür also zwei Männer bei einer Tagesproduktion zuvor 40 Stück positionieren konnten, kann jetzt ein Mann 130 Stück ablegen“, erklärt er.

Außerdem fräst eine Maschine die Löcher für den Zaun, anstatt sie graben zu müssen. Für die Montage des Zauns wurden 12 neue Mitarbeiter eingestellt. Mittlerweile sind sie Teil des ständigen Personals mit landesweit 65 Installateuren.

„Das Auftragsbuch ist der Firma ist jetzt voll, und der Wildschweinzaun hat ihr viel Ehre eingebracht“, sagt der Geschäftsführer.

Nach Angaben des Naturstyrelsen (dänisches Naturschutzamt) beläuft sich der Gesamtpreis für den Wildschweinzaun auf 45 Mio. Kronen (6,02 Mio. Euro).

von

Günter Schwarz – 02.12.2019