Heute Abend werden die Bauern Norddeutschlands landauf, landab erneut Zeichen gegen ihrer Ansicht nach überzogene Umweltauflagen der Bundesregierung setzen. In diesem Fall sind es Leuchtzeichen, denn das Bündnis „Land schafft Verbindung“ ruft bundesweit dazu auf, Mahnfeuer zu entzünden.

Auch in den norddeutschen Agrarregionen wollen Bauern sich an der Aktion beteiligen. Die Organisatoren haben eine Karte mit den Orten der geplanten Mahnfeuer veröffentlicht. Die Marker auf der Karte sind dabei allerdings nur als grobe Orientierung zu verstehen.

Die Aktion ist Teil einer seit Wochen andauernden Protestwelle der Bauern, die unter anderem mit Trecker-Sternfahrten gegen das Agrarpaket des Bundes demonstrieren. Mit den Mahnfeuern wollen die Landwirte nach eigenen Angaben niemanden blockieren, sondern mit den Bürgern ins Gespräch kommen. „Wir merken, die Leute haben tierisches Interesse, sie sind gar nicht dogmatisch gegen einen, die sind nur schlecht informiert“, sagte ein teilnehmender Landwirt.

Vorrangiges Ziel der Bauern ist es den Organisatoren zufolge, deutlich zu machen, dass die moderne Landwirtschaft auch einen Beitrag zur Pflanzenvielfalt und zum Klimaschutz leisten könne. Auf der anderen Seite bräuchten die einzelnen Höfe aber Spielraum für individuelle Maßnahmen und dürften nicht „in einer irrsinnigen Auflagenflut“ untergehen, hieß es. Außerdem betonen die Landwirte mit dem Protest in der Adventszeit, dass ein Weihnachtsfest ohne landwirtschaftliche Produkte nicht vorstellbar sei.

Das Agrarpaket der Bundesregierung sieht Verschärfungen vor allem beim Einsatz von Pflanzenschutzmitteln und beim Ausbringen von Gülle auf den Feldern vor. Nach einer Schlappe vor dem Europäischen Gerichtshof ist Deutschland verpflichtet, Maßnahmen gegen zu hohe Nitratwerte im Grundwasser zu ergreifen. Die Bauern kritisieren unter anderem, dass die Düngemittelverordnung erst 2017 geändert worden war und nun erneut verschärft werden soll.

von

Günter Schwarz – 07.12.2019