(Kolding) – Die größte Neubausiedlung in der Geschichte von Kolding ist gestorben, und der Stadtrat muss daher jetzt neue Pläne für die Zukunft von Koldings Hafen schmieden.

Inwieweit der Handelshafen Kolding zu einem Gebiet für Wohn-, Geschäfts- und Erholungszwecke ausgebaut werden soll, muss der Stadtrat Kolding zustimmen. Wieder einmal.

Alle Fraktionsvorsitzenden der sechs Parteien des Stadtrates trafen sich am Mittwochmorgen zu einem Krisentreffen im Rathaus von Kolding. Hier wollten sie die Situation diskutieren und beraten, nachdem die Enhedslisten, die Socialistisk Folkeparti und die unabhängige Abgeordnete Hanne Dam am Montag ihre Zustimmung der historisch einmaligen Entscheidung zur großen Hafenansiedlung zurückgezogen hatten. Die im Stadtrat vertretenen Parteien hatten sich vor einem Jahr darauf geeinigt.

Die beiden linken Parteien und Hanne Dam wollen für die Schließung des Hafens nicht mehr verantwortlich sein, da dieses unter anderem einige im Hafen ansässige Unternehmen schwer trifft.

„Wir sind vom Abkommen zurückgetreten, weil wir tatsächlich glauben, dass es eine nicht nachhaltige Vereinbarung war. Es gab eine Menge Faktoren, die wir bei Einigung und der Unterzeichnung des Vertrags nicht berücksichtigt hatten“, sagt Benny Dall, der Vorsitzende der Gruppe der Enhedslisten und Mitglied des Stadtrats.

Der Zweifel hat die beiden linken Parteien zu einer neuen Ansicht veranlasst. Genau das muss der Stadtrat von Kolding in nächster Zeit prüfen. Grundsätzlich sind sich alle Parteien einig, dass mehr Zusammenhalt zwischen dem Hafen und der Stadt hergestellt werden muss.

„Als Ausgangspunkt stimmen wir zu, daran zu arbeiten, die Stadt und den Hafen besser miteinander zu verbinden“, sagt Poul Erik Jensen, Vorsitzender der Fraktion und Mitglied des Stadtrats für die Socialdemokraterne.

„Glücklicherweise sind wir uns immer noch einig, dass die Vision ist, dass wir eine bessere Verbindung zur Stadt und zu den Hafengebieten herstellen müssen. Das ist die Grundvoraussetzung“, sagt Koldings Bürgermeister Jørn Pedersen (Venstre / Rechtsliberale Partei). Der Bürgermeister ist jedoch der Ansicht, dass im Stadtrat die Kommunikation sowohl nach innen als auch nach außen deutlich verbessert werden muss. „Was wir gelernt haben, ist, dass wir innerhalb der sechs Parteien mehr miteinander reden müssen. Wir müssen aber auch mehr mit ganz Kolding und den Bürgern sprechen“, sagt er.

von

Günter Schwarz – 12.12.2019