Wir „westliche Gesellschaften“ rühmen unsere Werte und gewaltfreie öffentliche Räume. Mit Entsetzen kommt dann der kollektive Aufschrei, wenn da jemand totgeprügelt oder abgestochen wird. Die „Verrohung der Gesellschaft“ sei Schuld, heisst es … oft gefolgt mit dem Hinweis auf „Hass im Internet“ und die damit verbundenen immer enger werdenden Fussfesseln für jeden Benutzer. NetzDG & Co. … unbestritten, dass an dem Umgangston im Internet gearbeitet werden sollte. Gleichfalls wären aber auch andere Medien gefordert.

Meine Frau und ich lesen oft gemeinsam Romane. Einen Roman haben wir nun beiseite gelegt, da uns die „Gewaltdarstellung“ in diesem Kriminalroman zu weit geht.

Gleiches machen wir auch bei Filmen… oft wird dann um- oder ausgeschaltet, da wir überhaupt nicht einsehen, uns in unserer Freizeit an Gewalt, Blutfontänen oder Folterszenen auszusetzen. Auch wenn es „nur gespielt“ ist, so sind die Darstellungen oftmals so wirklichkeitsnah, dass wir da wenig Unterschied zum Spektakel im Colosseum von Rom gegen 30 n.Chr. erkennen. Die Freude an Gewalt scheint sich die Masse, auch in unseren Gesellschaften, erhalten zu haben. Anders kann man sich die Machwerke einiger Filmemacher jedenfalls nicht erklären – geschweige denn, den Erfolg solcher Filme.

Wir wollen keine Gewalt in unserem Umfeld… noch auf dem Weg durch einen schlecht beleuchteten Park.

Wieso boykottiert man dann nicht solche „Gewaltfilme“ und lässt die Fernsehmacher anhand den Einschaltquoten wissen, wohin sie sich solche Filme stecken können.

Es gibt genug alternativen. Filme und Serien, die sich auch nicht unbedingt dem Genre Komödie anschließen, die aber trotzdem auf exzessive Gewaltdarstellungen verzichten.

Die „Verrohung“ fängt bei jedem von uns selbst an. Und der eine oder andere darf sich gern fragen, was da nicht stimmt, wenn man wirklich Freude oder Unterhaltung bei solchen Szenen empfindet.

In diesem Sinne: Peace out für ein FRIEDLICHES Weihnachtsfest.