(Hviding) – Sehr große militärische Ausrüstung wurde beim Tauchen nach Objekten aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden. Der Taucher Gert Normann Andersen posierte mit den zahlreichen Ausrüstungsgegenständen, nachedem er von ihnen in einer Geschichte vom Ende des Zweiten Weltkriegs hörte.

Die Geschichte hatte ihm der 92-jährige Jens Toft erzählt. Er diente bis nach dem Krieg 1946 auf einem Bauernhof südlich von Ribe. Gerüchten zufolge sollten deutsche Soldaten ihre Waffen und Ausrüstung in eine Mergelgrube bei Hviding südlich von Ribe geworfen haben.

„Zusammen mit meinem damaligen Kumpel Karl habe ich unter anderem mit einem Haken ein Gewehr herausgefischt, und einen Monat später sind wir wieder hingegangen und haben uns ein paar Granaten und zwei Maschinengewehre geschnappt“, sagt Jens Toft und denkt dabei die 73 Jahre zurück. Das war im Jahr 1946.

Sie lieferten damals den Großteil der persönlichen Ausrüstung der Deutschen wie Gasmasken, Stahlhelme und Schutztaschen ab. „Ich habe seitdem davon geträumt, den See wieder zu besuchen“, sagte er.

Der Traum wurde am 6. Dezember wahr. Gert Normann Andersen ist bekannt für seine Tauchexpeditionen auf den Weltmeeren und verfügt als Eigentümer von „JD-Contractor“ in Holstebro über die neueste Ausrüstung für die Suche nach Objekten auf dem Meeresboden.

„Wir tauchen nicht nach Schätzen. Dies ist nur eine Geschichte, die viele für aufregend halten. Eine neue Geschichte finden und sie bestätigen oder sie bestätigen zu lassen. Das ist es, was wir tun,“ sagte Gert Normann Andersen, der nach den versenkten Gegenständen in der Mergelgrube suchte.

Der See ist privat und gehört dem Landwirt Mads Warming. Die Familie hat vor der Expedition noch nie jemandem die Erlaubnis erteilt, nach Waffen im See zu tauchen. „Ich hoffe, sie finden was, Armeesachen und so weiter, damit unser See sauber wird und wir unsere Ruhe haben“, sagte er.

Der See wurde mit modernster Ausrüstung bei der Suche nach Funden der deutschen Soldaten gescannt.

Er war sehr beeindruckt von den Funden, die bei dem Tauchgang entdeckt wurden. „Man könnte sagen, das sind allerlei Waffen, und ich freue mich zu sehen, was alles da unten ist. Besonders spannend wäre es, wenn es dort noch eine Kanone gibt“, sagte Jens Toft, der gekommen war, um sich das Tauchen anzusehen und es vom kleinen Haus der Familie Warming am Seeufer aus zu verfolgen. Dieses war das erste Mal, dass er sich legal am See aufhielt.

„Ich wusste, dass es damals illegal war. Immerhin war es das Werk der Dunkelheit. Ich finde es absolut erstaunlich, was heute passiert. Das muss ich schon sagen“, sagte er und strahlte ein breites Lächeln.

Gert Normann Andersen hat viele Tauchexpeditionen auf den Weltmeeren unternommen, und viele seiner Funde befinden sich in einem Museum, dem Seekriegsmuseum in Thyborøn. Dieser Tauchgang war etwas anders, aber die Funde sind die gleichen.

„Das hier ist natürlich ganz anders, denn jetzt sind wir landeinwärts an einem kleinen See. Was uns am meisten freut, ist, dass wir heute nicht seekrank werden können. Es ist heute eigentlich schönes Wetter, und wenn wir auf See gewesen wären, hätte es hohe Wellen gegeben“, sagte er.

„Wir betrachten es als Übung, denn wenn wir es für Kronen und Øre gemacht hätten, und wenn es ein Kunde wäre, für den wir es hätten tun sollen, wäre es astronomisch teuer geworden. Wir haben im Winter eine ruhige Zeit in der Firma, und wir haben die Ausstattung und die Leute dafür, also kostet es uns weiter nichts“ sagte der Taucher.

Die Funde, die von Granaten und Stahlhelmen bis hin zu einem Unterteil einer Kanone reichte, werden später für eine kleine Ausstellung im Seekriegsmuseum in Thyborøn verwendet.

Jens Toft aus Højmark hat sein ganzes Leben mit Landwirtschaft, Maschinen und Flugzeugen verbracht. Er ist historisch interessiert und maßgeblich an der Gründung des Dänischen Flugzeugmuseums in Stauning beteiligt. Er hat Bücher über sein ereignisreiches Leben geschrieben und wurde immer von Abenteuern getrieben.

Er verfolgte die Suche den ganzen Tag mit großem Interesse vom Seeufer aus, während der See zuerst vermessen, gescannt, analysiert wurde, und dann drei Taucher ins Wasser stiegen.

Jens Toft tauchte als Jugendlicher heimlich im See. Jetzt schaute er vom Ufer aus, als die Taucher von Gert Norman den See absuchten.

Es dauerte nicht lange, bis der erste Fund gemacht wurde. In dem See entlang der Landstraße nach Ribe fanden Taucher etwa ein Dutzend 5-Zentimeter-Granaten – alle für eine Panzerabwehrkanone, einige Mörsergranaten, Stahlhelme und Gasmasken. Sie fanden aber auch Computerteile, Töpfe, Krüge und Flaschen, die viel später im See gelandet sind.

„Aber das Aufregendste, was wir fanden, war der Unterteil, also die Lafette, einer Kanone. Wir haben die Kanone nicht gefunden, aber durch das Entfernen des Unterteils haben die Deutschen die Kanone unbrauchbar gemacht. Es war wahrscheinlich zu schwer für sie, um in den See geworfen zu werden. Vielleicht haben sie das Geschütz 1945 irgendwo an der Grenze gelassen“, meinte Gert Normann Andersen.

Das Munitionsräumdienst der Marine wurde über die Granaten informiert, die sie zerstörten diese, damit sie in Zukunft nicht länger Menschen gefährden können.

Zusammen mit Jens Tofts Geschichte hat der Tauchgang der Nachwelt geholfen, sich an die Geschichte der deutschen Kapitulation und das Ende des Zweiten Weltkriegs zu erinnern. „Die ganze Zukunft basiert auf Geschichte, und deshalb beschäftige ich mich damit“, schloß Gert Normann Andersen.

Die meisten Funde waren in einem schlechten Zustand, aber noch gut genug, dass sie irgendwann zusammen mit Jens Tofts Geschichte in einer kleinen Ausstellung im Seekriegsmuseum in Thyborøn gezeigt werden.

von

Günter Schwarz – 16.12.2019