Häufigerer Uferschnitt soll Überschwemmungen entlang der Gudenå minimieren
(Silkeborg) – Die Kommune Silkeborg wird die Anzahl der Uferschnitte entlang der Au Gudenå erhöhen, obwohl unter den an der Gudenå anliegenden Kommunen noch Uneinigkeit darüber besteht, ob dieses Auswirkungen hat und die Überschwemmungen mimimieren kann.
Wasser,
Wasser und wieder Wasser – Überschwemmungen entlang der Gudenå
haben in den zurückliegenden Monaten zu großen Problemen geführt.
Aus diesem Grund möchte eine Mehrheit des Stadtrats der Kommune
Silkeborg jetzt zweimal im Jahr den Bewuchs auf Ufer der Au
schneiden. Derzeit wird es einmal im Jahr durchgeführt.
Dieses
sagt Flemming Heiberg (Venstre / Rechtliberale Partei),
stellvertretender Vorsitzender des Klima- und Umweltausschusses der
Kommune Silkeborg. „Jeder kann sehen, dass es viel Wasser gibt,
daher ist es sinnvoll, den Bewuchs zu kürzen, damit das Wasser
schneller durchlaufen und in den Fjord bringen kann“, sagt Flemming
Heiberg.
Diese
Entscheidung wird vom Eigentümer des Ausflugslokals „Svostrup Kro“
an der Gudenå, Dragan Sljivic, begrüßt. Seit September laufen bei
ihm drei Pumpen rund um die Uhr, um das Wasser der Au aus seinem
Gasthaus herauszuhalten. Besonders im November war das Wasser schon
in die Kellerräume des historischen Gebäudes eingedrungen.
„Wenn
wir auf die Au schauen, ist die Fließgeschwindigkeit des Wassers bei
weitem nicht so stark wie gewöhnlich, also gibt es etwas, das das
den gesamte Wasserfluss verlangsamt“, sagt Dragan Sljivic. Bisher
hat es Dragan Slijvic über eine Million Kronen (134 Tsd. Euro)
gekostet, das Wasser von dem Gasthaus fernzuhalten.
Aber
Dragan Sljivic ist bei weitem nicht der Einzige mit einem Grundstück
in der Nähe der Gudenå, der im Herbst gegen Überschwemmungen zu
kämpfen hatte.
In
der Kommune Viborg wird seit langem gewünscht, dass mehr als einmal
im Jahr der Bewuchs an der Au geschnitten werden könnte. Da sich
jedoch die anderen Kommunen, durch die die Gudenå fließt, zuvor
geweigert haben, die Anzahl der Schnitte zu erhöhen, hat sich die
Kommune Viborg ebenfalls dafür entschieden, diese Anzahl nicht zu
erhöhen.
Stine Damborg Hust (Det Konservative Folkeparti),
Vorsitzende des Klima- und Umweltausschusses der Kommune Viborg,
erklärt: „Nach fachlicher Einschätzung müssen sich alle vier
Kommunen darauf einigen, wie oft der Uferbewuchs pro Jahr geschnitten
wird, um die gewünschte Wirkung zu erzielen.“
Die
Politiker in der Kommune Silkeborg ihre Meinung geändert, obwohl die
Kommunalräte in Randers und Favrskov weiterhin gegen eine
zusätzliche jährliche Uferbeschneidung sind . „Zweimal den
Bewuchs zu kürzen hilft nicht, weil es die Geschwindigkeit des
Wasserflusses nicht erhöht. Einmal ist genug“, meint Anders G.
Christensen (Venstre), Vorsitzender des Ausschusses für Technologie
und Umwelt der Kommune Favrskov.
Im Gegensatz zur Kommune
Viborg will der Stadtrat der Kommune Silkeborg nicht länger auf die
anderen Kommunen an der Gudenå warten, bis sie die Anzahl der
Uferschnitte erhöhen. „Natürlich ist es schade, dass wir uns
nicht einigen können, aber wir denken, wir müssen jetzt etwas tun
und vorankommen“, sagt Flemming Heiberg (Venstre).
2019 war
ein sehr nasses Jahr. Wenn in den letzten Tagen des Jahres noch ein
Millimeter Regen fällt, ist 2019 das niederschlagsreichste Jahr
Dänemarks seit Beginn der Wetteraufzeichnungen 1874.
von
Günter Schwarz – 26.12.2019