(Silkeborg) – Kurz vor Weihnachten wurde der Tochter der krebskranken Mai Kulprom die Einreise nach Dänemark verweigert. Absolut schrecklich, heißt es aus der linksliberalen Partei der Radikale Venstre.

Stellen Sie sich vor, Ihre Mutter ist an Brustkrebs erkrankt und sitzt in einem Land, das mehrere tausend Meilen von Ihnen entfernt ist. Die meisten Leute stiegen in ein Flugzeug und machten sich sofort auf den Weg. Die Tochter von Mai Kulprom will dasselbe, aber sie kann das nicht wegen der dänischen Einwanderungsbehörde tun.

Mai Kulprom stammt ursprünglich aus Thailand, lebt aber seit mehr als einem Jahrzehnt mit ihrem dänischen Ehemann in Dänemark. Heute lebt das Paar in Silkeborg. Ihre 27-jährige Tochter lebt in Thailand und ist unverheiratet. Und gerade der Familienstand ihrer Tochter ist einer der Gründe, warum ihr Visumantrag abgelehnt wurde. Darüber hinaus ist die Krankheit der Mutter nach der Entscheidung der Einwanderungsbehörde nicht schwerwiegend genug.

„Sie darf die Familie nicht besuchen, obwohl ich so krank bin. Ich habe meine Tochter seit drei Jahren nicht mehr gesehen, deshalb vermisse ich sie sehr“, sagt Mai Kulprom.

Mai Kulproms Brustkrebserkrankung hat dazu geführt, dass ihr eine Chemotherapie verordnet wurde und eine Operation bevorsteht. Die Ablehnung des Visumsantrages der Einwanderungsbehörde hat das Ehepaar daher besonders hart getroffen. „Es war schrecklich, diese Antwort zu bekommen. Meine Frau hat viel geweint, weil sie derzeit so vieles durchmacht, und dann bekommt man so einen fiesen Tritt“, sagt Gert Brødloos, der seit 12 Jahren mit Mai Kulprom verheiratet ist.

Andreas Steenberg, der Sprecher für Ausländerangelegenheiten der Radikale Venstre, kann sich der Entscheidung der Ausländerbehörde in diesem Fall nicht anschließen.

Andreas Steenberg wird sich mit den gesetzlichen Regelungen befassen, in dem Fälle wie diese in Silkeborg entschieden werden.

„Ich finde es absolut schrecklich. Ich denke, es ist so armselig, dass ihre Tochter sie nicht besuchen kann, wenn Weihnachten ist, und sie zudem schwer erkrankt ist“, sagt der Parteisprecher.

Laut Andreas Steenberg liegt das Problem in der Tatsache, dass Dänemark beschlossen hat, allen Ausländern zu misstrauen, und er ist daher der Ansicht, dass man die Gesetzgebung, wie sie heute ist, genauer betrachten sollte. „Wir sollten keine solchen Regelungen haben. Sie sollte die Möglichkeit haben, ihre Mutter in einer solchen Situation hier zu besuchen, wenn sie derart krank ist“, sagt er.

Am Mittwoch wird Andreas Steenberg dem zuständigen Minister in diesem Fall einige Fragen stellen, die in diesem und ähnlich gelagerte Fälle hoffentlich weiterhelfen.

von

Günter Schwarz – 03.01.2020