(Rønne) – Die heutige Nachricht, dass das Rising Festival für neue aufstrebende Künstler und Bands künftig nach den beiden erfolgreichen Anfangsjahren in Nexø nun in Rønne stattfinden wird, stößt an mehreren Stellen auf Ärger. Als die Galerie Benmel letztes Jahr den Rahmen für das Rising Festival bildete, war es wahrscheinlich das letzte Mal, dass das Bornholmer Festival für aufstrebende Bands in Nexø stattfand.

Der Grund dafür ist, dass Galleri Benmel zu anderen Zwecken verkauft wurde und die Pläne für ein großes Kulturhaus in den alten DLG-Gebäuden am Hafen von Nexø in diesem Sommer ins Wasser fiel. Und es ist bedauerlich, dass Kim Andersen das Festival gerne in der Stadt fortgesetzt hätte.

„Nexø hatte ein eigenes Festival verdient, und dann gab es diesen fantastischen Ort in der Galleri Benmel. Wir haben nach einem alternativen Ort in der Stadt gesucht, aber es ist uns nicht gelungen, und leider haben wir das kulturelle Zentrum am Hafen nicht bekommen“, sagt Kim Andersen, der Initiator und Hauptmotor des Festivals.

Und der Umzug von Ost nach West ärgert nicht nur den Initiator. Selbst mit dem Verein Østtinget, der sich für die Entwicklung der Gemeinden auf Ost-Bornholm einsetzt, ist der Entwicklung überdrüssig. „Ich habe den Eindruck, dass es nach Rønne gehen muss, weil wir in Nexø kein Kulturzentrum haben. Etwas, mit dem die Stadt sonst zu kämpfen hatte“, sagt Niels Plum, Vorsitzender des Østtingets.

Laut Niels Plum zählt Nexø nicht unbedingt zu den beliebtesten Touristenorten der Insel, weshalb das Rising Festival im Sommer ein willkommener Aufschwung für die alte Marktstadt war, glaubt er. „Wir bemühen uns nach Kräften, mehr Leute im Sommer nach Nexø zu locken, und natürlich ist es äußerst bedauerlich, wenn ein solches Ereignis verschwindet. Ich finde es schade und ärgerlich“, sagt er.

Die nächste Veranstaltung des Festivals findet stattdessen im Musikhuzet in Rønne statt. Laut Kim Andersen besteht die größte Aufgabe nun darin, die rustikale Festivalatmosphäre an den etablierten Veranstaltungsort zu übertragen.„Aber das wird uns sicher irgendwie gelingen. Wir haben bereits einige gute Ideen dazu“, sagt Kim Andersen.

Das Musikprogramm bleibt erhalten, das einige der stärksten Indierock-Namen in Skandinavien bietet. Die teilnehmenden Bands werden bald veröffentlicht, sobald der Ticketverkauf beginnt.

Das nächste Rising Festival findet am Wochenende vom 5. und 6. Juni 2020 statt.

von

Günter Schwarz – 05.01.2020