Starkregen und Sturmfluten bedrohen die Häuser im ganzen Land. Neue Analysen zeigen, dass die Region Midtjylland (Mitteljütland) die exponiertesten Häuser hat. Über 468.000 Gebäude entlang von Bächen, Tiefebenen und Küsten sind von Überschwemmungen bedroht, wie es beispielsweise an der Gudenå in den letzten Wochen geschehen ist. Dieses ergibt eine Analyse aus den dänischen Regionen und der Firma Scalgo, die sich auf dreidimensionale Karten spezialisiert hat.

Laut der Tageszeitung „Jyllands-Posten“ zeigt die Analyse, was passiert, wenn verschiedene Gebiete Dänemarks von einem sogenannten 100-Jahres-Ereignis oder von einer Überschwemmung getroffen werden, die das Wasser zwei Meter höher als normal drückt.

Das Ergebnis ist enorm. Insgesamt könnten 468.238 Häuser im ganzen Land überflutet werden. Nach der Analyse wird es nicht auf einmal passieren, aber alle Häuser befinden sich in Gebieten, in denen die Gefahr von Überschwemmungen besteht.

Die Analyse zeigt, dass Midtjylland die Region mit den meisten vom Hochwasser bedrohten Häusern ist. Hier sind 116.656 Häuser von Überschwemmungen bedroht. Es gibt Häuser an Flüssen, im Flachland und an den Küsten.

Die Regionen glauben, dass Schutzmaßnahmen dringend erforderlich sind – und dass zu wenig getan wird. Daher schlagen die dänischen Regionen vor, dass die Regionen zusammen mit den Kommunen die Verantwortung für die Ausarbeitung regionaler Klimaanpassungspläne erhalten.

Heute ist es noch die Aufgabe der Kommunen, ihre Bürger vor Überschwemmungen zu schützen.

Heino Knudsen (Socialdemokraterne), Vorsitzender des Umwelt- und Ressourcenausschusses der Region, erklärt gegenüber Jyllands-Posten: „Es ist eine enorme Herausforderung, die mit dem Klimawandel, den wir schon zu spüren bekommen, immer schlimmer wird. Daher müssen wir prüfen, ob die Bedrohungen auf andere Weise gelöst werden müssen.“

Er weist darauf hin, dass für die Bäche und Auen, die durch mehrere Kommunen fließen und für die sie heute zuständig sind, auch die Regionen in die Lage versetzt werden müssen, die Anstrengungen gegen drohende Hochwasser besser zu steuern.

Bei dem Verband „Danske Vandløb“ fordert der Vorsitzende Helge Danneskiold-Samsøe eine schnellere diesbezügliche Anstrengung. Er will, dass das Gesetz über das Einzugsgebiet geändert wird, ist aber skeptisch, dass die Regionen die Verantwortung für die Wasserläufe übernehmen.

Laut „Jyllands-Posten“ werden die Regionen Umweltministerin Lea Wemelin die Idee einer geänderten Aufgabenteilung noch im Januar vorstellen.

Es war nicht nur die Gudenå, die durch die großen Wassermengen Druck auf die anliegenden Gebäude und deren Bewohner ausübte. Auch Thisted kämpfte darum, den Tingstrup-See daran zu hindern, über seine Ufer zu treten.

von

Günter Schwarz – 06.01.2020