(Gilleleje) – Die Kirche von Søborg lud am Sonntag zum Gottesdienst ein, bei dem die üblichen Kirchenlieder mit legendären ABBA-Liedern ausgetauscht wurden, die von einer Band anstelle von dem Organisten gespielt wurden.

„Mamma Mia – here we go again“ und „Knowing me, Knowing you“. Dieses sind nur einige der vielen ABBA-Lieder, die während eines etwas alternativen Gottesdienstes am Sonntag in der Søborg-Kirche von Gilleleje im Norden der Insel Sjælland (Seeland) gesungen wurden.

Ansonsten war es ein völlig normaler Gottesdienst mit Gebeten, der Predigt und dem Segnen, aber anstatt der Kirchenlieder begleitet von einem Pianisten an der Orgel erklangen Hits der schwedischen Kultband ABBA, die von einer Band gesungen und gespielt wurden.

Viele Besucher waren zum Gottesdienst gekommen.

„Es war supercool, in die Kirche zu gehen“, sagt Lars Timmermann. Er war einer der vielen Kirchgänger, die dem Gottesdienst zustimmen. Laila Bernhardsen ist erst kürzlich der Volkskirche beigetreten, die sie nun regelmäßig besucht.

„Anstatt nur die Nationalkirche zu sein, wird sie so zur Kirche des Volkes, denn was hier passierte, ist etwas, mit dem wir uns identifizieren können. Es ist Musik, die wir kennen, und dann kann die Pastorin Sarah Auken das Evangelium verkünden, das auch ankommt“, sagt Laila Bernhardsen.

Es ist eine alte Tradition, die modernisiert wurde, denn in der Kirche Lieder aus dem Volk zu singen, ist nicht neu. „Früher wurden in den Kirchen auch Trink- und Volkslieder gesungen“, sagt Sarah Thorngreen Auken, Pastorin der Søborg Kirke und fährt fort: „Ich denke tatsächlich, dass es sinnvoll ist, die Gemeinde anzusprechen, wie wir es hier heute tun. Wer hat nicht versucht, sich an Heiligabend mit seiner Familie zusammenzusetzen und diese ganz besondere Gemeinschaftsatmosphäre zu spüren, und das passiert auch, wenn es Musik gibt, die die Menschen kennen und die sie lieben.“

In der Søborg Kirke hielt Pastorin Sarah Thorngreen Auken ebenfalls Gottesdienste ab, bei denen das Thema die ermordete schwedische Journalistin Kim Larsen war. Normalerweise sind nicht so viele in der Kirche, aber bei diesen Gottesdiensten gab es ein volles Haus.

Dieses war nicht das erste Mal, dass sich die Søborg Kirke für einen etwas anderen Gottesdienst geöffnet hat. Letztes Jahr wurde ein Kim Larsen-Gottesdienst abgehalten, zu dem so viele Menschen kamen, dass gar nicht alle hinein konnten, weil die Kirche voll war. Als Neuheit in diesem Jahr konnten die Menschen schon einen Gottesdienst auf Facebook live von zu Hause aus verfolgen.

Laut Laila Bernhardsen sollten sich mehr Pastoren von der Søborg Kirke inspirieren lassen. „Ich denke, es ist der Mühe wert ist, muss ich sagen. Lasst Euch inspirieren, Ihr anderen Pastoren! Sie haben zu viel dazu beigetragen, dass die Kirchen so leer sind“, sagt sie.

von

Günter Schwarz – 06.01.2020