
Syrien-Krieger aus Aarhus bleibt freiwillig im Gefängnis
(København) – Ahmad Salem El-Haj hat erneut beschlossen, die Entscheidung über seine Inhaftierung nicht anzufechten. Am heutigen Montag hatte der 28-Jährige einen Termin vor dem Untersuchungsrichter, um zu beurteilen, ob er weiterhin wegen terroristischer Bedrohung inhaftiert bleiben sollte. Aber er hat freiwillig beschlossen, in seiner Zelle zu bleiben.
Laut Ankläger der Københavns Politi (Kopenhagener Polizei), Sidsel Klixbüll, ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen El-Haj wegen zahlreicher Straftaten.
Der Mann wurde im November 2017 aus der Türkei nach Dänemark ausgewiesen, wo er seitdem von den Justizbehörden inhaftiert ist.
Bereits 2013 reiste der heute 28-jährige Ahmad Salem El-Haj nach Syrien und schoss mit drei weiteren Männern auf Bilder der Politiker Naser Khader und Anders Fogh Rasmussen, des Karikaturisten Kurt Westergaard und der Debattierer Lars Hedegaard und Ahmed Akkari .
Es wurde auf Video aufgezeichnet und ins Internet gestellt. Das Video wurde von der Nachricht begleitet: „Tod den Ungläubigen! Ob es mit unseren Schwertern ist, ob es mit unserer Klash, PGC oder RPG ist, oder was auch immer – wir schlagen die Ungläubigen schwer.“
Der Begriff Klash wird für Kalaschnikow genannt, auch bekannt als Sturmgewehr AK-47. RPG kann eine Abkürzung für eine Rakete sein, während unklar ist, worum es bei PGC geht.
Gegen ihn wird einerseits ermittelt, an terroristischen Verbrechen beteiligt gewesen zu sein, und ihm wird auch vorgeworfen, Verbrechen gefördert zu haben.
2017 wurde El-Haj bei einem Bombenanschlag verwundet und anschließend mit seiner Frau und den beiden Kindern des Paares in die Türkei geschmuggelt, wo er im Dezember 2017 festgenommen wurde.
El-Haj entschied ebenfalls im Dezember, der freiwilligen Inhaftierung zuzustimmen, als er nach Dänemark kam. Bei der Verhandung vor dem Untersuchungsrichter sahen die Prozessbeteiligten seinen Zustand nach dem Bombenangriff. Der 28-jährige Mann wurde im Rollstuhl vor das Gericht gerollt. El-Haj wollte aus gesundheitlichen Gründen nach Dänemark kommen.
In der mündlichen Verhandlung erklärte El-Haj durch seinen Anwalt, dass er sich nicht zu denen ihm vorgeworfenen Anklagepunkte äußern werde, woraufhin der Richter entschied, dass der Rest der mündlichen Verhandlung geschlossen werden konnte.
El-Haj wurde als einer der ersten bezeichnet, der aus Dänemark ausgereist ist, um an dem Krieg in Syrien teilzunehmen. In diesem Zusammenhang wird er auch des illegalen Aufenthalts im syrischen Distrikt al-Raqqa angeklagt.
von
Günter Schwarz – 06.01.2020