
Mit Bitument zu besseren und klügeren Straßen
Wer regelmäßig auf den deutschen Straßen unterwegs ist, kommt um die eine oder andere Baustelle in der kalten Jahreszeit nicht herum. Denn gerade, wenn es wieder kälter wird auf den Straßen, beginnt die Hochsaison für Schlaglöcher. Wasser und Frost spielen bei der Entstehung dieser Schäden die Hauptrolle.
Bitumen oder Asphalt?
Um diese Löcher zu schließen, wird häufig Asphalt verwendet – aber nicht nur das. Bitumen ist ein wichtiger Bestandteil bei der Asphaltherstellung. Es ist das flüssige Bindemittel, das den Asphalt zusammenhält. Der Begriff Bitumen wird häufig fälschlicherweise zur Beschreibung von Asphalt verwendet. Asphalt und Bitumen sind also zwei unterschiedliche Dinge.
Fast 80 % der produzierten Bitumenprodukte kommen im Straßenbau zum Einsatz. Bitumen verbindet bei der Herstellung von Asphalt die Gesteinsaggregate im Asphalt, den wir dann im Straßenbau einsetzen. Asphalt wird in einer Anlage hergestellt, in der Zuschlagstoffe, Bitumen und Sand erhitzt, getrocknet und zu einer Verbundmischung vermischt werden. Auf einer mit Bitumen versiegelten Straße wird eine Bitumenschicht gesprüht und dann mit einem Zuschlagstoff bedeckt. Dies wird dann wiederholt, um eine Zweischichtversiegelung zu erhalten.
Allerdings gibt es bei der Lagerung einiges zu beachten: Überhitzung kann die Material- und Verarbeitungseigenschaften von Bitumen stark verändern. Daher sollte Bitumen bei Temperaturen von mindestens 30 °C unter seinem Flammpunkt gelagert werden. Um die Fülle in Lagerungsbehältern zu messen, eignen sich die Füllstandssensoren von RS Components.
Nachhaltiges und leises Universalprodukt
Bitumen ist ein Naturprodukt, das umweltverträglich hergestellt, verarbeitet und eingesetzt wird. 2005 wurden in Deutschland rund 3,0 Mio. Tonnen Bitumen verarbeitet, davon 2,4 Mio. Tonnen im Straßenbau. Doch Bitumen ist ein Allrounder und wird beispielsweise auch für Isolierungen, Dämmstoffe, Farbe und Lacke verwendet.
Gerade diese wärme- sowie schalldämmende Eigenschaften von Bitumen sind der Grund, dass wir spezielle Bitumenplatten beispielsweise als Fußbodenbeläge und Lärmschutzplatten in Autos oder Aufzügen finden, wo sie den Trittschall dämmen.
Emissionsfreier Straßenbelag mit Köpfchen
Wie schon erwähnt, ist Bitumen ein Naturprodukt, das nicht nur von seiner chemischen Zusammensetzung her eine Geheimwaffe ist. In der richtigen Mixtur, kann er sogar nachhaltig und emissionsfrei hergestellt werden und besitzt darüber hinaus noch eine außerordentlich lange Lebensdauer. Neue Arten von Bitumen können dazu beitragen, die Widerstandsfähigkeit von Straßenoberflächen zu verbessern und diese energieeffizienter zu machen.
Bitumen wird auch für die IKT-Säule von Bedeutung sein. Um neue Dienste mit Technologien auf der Basis des Internets der Dinge (Internet of Things, IoT) zu implementieren, müssen verschiedene Sensoren in die Straßenoberfläche eingebettet werden. Mithilfe von Sensoren und IoT können wir messen, wann Reparatur- oder Wartungsarbeiten erforderlich sind.
Eine solche IoT-Technologie ermöglicht die Selbstdiagnose von Straßen und kann sicherstellen, dass die Straßenoberflächen unabhängig von beispielsweise klimatischen Schwankungen wie Temperatur und Luftfeuchtigkeit optimal sind. Das Internet der Dinge hat jedoch das Potenzial, eine Vielzahl anderer digitaler Dienste und Anwendungen zu realisieren, von denen einige noch nicht vorstellbar sind.