
kultur INsite – Lesen ist Luxus
Wir leben in dem Land, in welchem man sich fälschlicherweise darauf beruft, zum „Volk der Dichter und Denker“ zu gehören. Gemessen an der Allgemeinbildung der breiten Masse sind die neuen „Dichter und Denker“ schon lange nicht mehr in diesem Land.
Gern wird auch betont, dass Lesen wichtig sei und man grundsätzlich mehr lesen sollte. Wer kann sich das noch leisten? … Wir kaufen im Schnitt 3-5 Bücher im Monat und liegen damit sicherlich über dem Durchschnitt eines normalen deutschen Haushaltes. Diese Bücher könnte man sich jedoch nicht leisten, wenn man auf eine Minirente, HartzIV oder Minijob lebte. Bei Preisen von 10-30 Euro für ein normales Buch aus dem Genre der Belletristik, muss man sich bei niedrigem Einkommen schon sehr genau überlegen, ob oder welche Bücher man sich leisten möchte.
Wir regen uns schon nicht mehr auf, wenn der größte Teil unseres Einkommens für Miete, Strom und Telefon drauf geht. Ist es schlau, auch an „Kultur“ zu sparen, bzw. diese zu einem Luxusgut zu erheben? Der Buchmarkt hat sicherlich Umsatz verdient und auch die Autoren sollen für ihre Arbeit fair bezahlt sein.
Ein Weg wäre der Ausbau von Leihbüchereien oder ähnlichen Einrichtungen. Zwar gibt es diese quasi in jeder Stadt, doch ist das Angebot schon sehr eingeschränkt. Es wird kaum gelingen, in einer Leihbücherei neue oder aktuelle Titel zu finden. Das ist schade. So bleibt dann nur der Gang in eine Buchhandlung, in der man u. U. bis zu 10 Prozent seines monatlichen Einkommens für ein Buch bezahlen soll. Das kann sich nicht jeder leisten… OBWOHL lesen für eine solide Grundbildung vollkommen unverzichtbar wäre. Und dies auch für alle Menschen …