Die Busfahrer der Verkehrsunternehmen in Kiel, Lübeck, Neumünster und Flensburg legen heute die Arbeit zu einem eintägigen Warnstreik nieder, um ihrer Forderung nach mehr Gehalt Nachdruck zu verleihen. Damit treten rund 1.500 Beschäftigte im öffentlichen Nahverkehr in den Ausstand, zu dem die Gewerkschaft Ver.di aufgerufen hat.

Wer mit dem Bus fahren möchte, sollte sich also nach einer Alternative umsehen. Fahrgäste sollten aber auch auf die Internetseiten der jeweiligen Verkehrsbetriebe in den vier bestreikten Städten schauen, denn dort ist beschrieben, ob und welche Busse trotz des Warnstreiks fahren werden.

In Flensburg fallen die Linien 1, 2, 3, 5 und Ring A komplett aus. Die Linien 4, 5, Ring B, 7, 10, 11, 12 und 14 werden teilweise gefahren. Über die genauen Fahrten will AktivBus auf ihrer Webseite informieren.

In Kiel fahren nach derzeitigem gar keine Buslinien der KVG. Nicht betroffen vom Streik sind lediglich die Fahrten der Verkehrsbetriebe Kreis Plön (VKP) sowie die Fahrten der Autokraft auf den 500er- und 900er-Buslinien. Außerdem gibt es auch zusätzliche Fahrten der Schwentinefähre zwischen Ost- und Westufer.

Auch in Neumünster sollen alle Buslinien, außer denen der Firma Autokraft, in den Depots bleiben. Ein Ersatzverkehr wird nicht eingerichtet, wie die Stadtwerke Neumünster mitteilen.

Die Busse des Stadtverkehrs Lübeck fahren nicht. Die Linien 30, 31, 32, 33, 35, 38, 39 und 40 der Lübeck-Travemünder-Verkehrsgesellschaft (LVG) sind von dem Streik nicht berührt und fahren nach Fahrplan, wie die LVG mitteilt. Die aktuellen Beeinträchtigungen kann man auf der Swebseite des SV Lübeck nachlesen. Voraussichtlich wird auch die Priwallfähre bestreikt. „Die Chance, dass sie fährt, liegt bei 50 Prozent“, sagt Gerlinde Zielke vom Stadtverkehr Lübeck.

Hintergrund ist der Tarifstreit mit dem kommunalen Arbeitgeberverband. Die zweite Verhandlungsrunde war am vergangenen Donnerstag abgebrochen worden. Das Tarif-Angebot war ver.di zu gering.

Die Gewerkschaft fordert für die Busfahrer in diesem Jahr einen Festbetrag von 2,06 Euro pro Stunde mehr und eine Laufzeit von zwölf Monaten. Die Arbeitgeberseite hat laut ver.di eine prozentuale-Erhöhung von 1,8 Prozent in diesem Jahr und ab dem nächsten 1,3 Prozent mehr angeboten. Dieses sei zu wenig, und Geringverdiener profitierten davon am wenigsten, sagte ein ver.di-Sprecher.

von

Günter Schwarz – 14.01.2020