(Korsør) – Die 17-jährige Emilie Anine Skovgaard Meng (31. Juli 1998 – vermutlich 10. Juli 2016) verschwand in den frühen Sonntagmorgenstunden des 10. Jui 2016 in Korsør. Fünf Monate später wurde ihr Leichnam in der Kommune Køge aufgefunden. Der noch nicht gelöste Mordfall erregte bei der Polizei und den Medien höchste Aufmerksamkeit, was auch in der Öffentlichkeit bis heute mit großem Interesse verfogt wird.

In den letzten sechs Monaten hat die Polizei mehrere junge Männer aus dem Ghetto Korsør angewiesen, einen DNA-Test durchzuführen. So hatte ein geistig zurückgebliebener männlicher Bewohner der Polizei an dem Tag, an dem die ermordete Emilie Meng verschwand, erzählt: „Die Jungs haben sie mitgenommen.“

Dieses schreibt die Zeitung „Sjællandske“, die sowohl mit den Mitarbeitern des Solbakkener Pflegezentrums als auch mit der Polizei gesprochen hat. Die Polizei bestätigt, dass sie für die Öffentlichkeit neue Einzelheiten in der Aussage haben. Der Polizeidirektor dr Sydsjællands og Lolland-Falsters Politi (Südseeland und Lolland-Falster Polizei), Lars Harvest, bestätigt die Aussage des Zeugen, betont jedoch, dass dieses allein keine neuen Erkenntnisse für die Polizei sind.

Der Mann lebt in Korsør im Motalavej, die auf der Ghettoliste des Ministeriums für Wohnungswesen steht und die auf dem Heimweg liegt, auf dem Emilie Meng am Sonntag, dem 10. Juli 2016, verschwunden ist. Er hatte zuvor in Bezug auf den Fall Emilie Meng berichtet, dass er am Sonntagmorgen von einem Balkon ein Mädchen gehört hat, das laut „Hallo“ geschrien hat. Er hatte dieses auch der Polizei erzählt und sagte ihr auch, dass „die Jungen sie mitgenommen haben“.

Lars Harvest will die Aussage nicht weiter kommentieren, sagt aber zu „Sjællandske“: „Ich kann nur sagen, dass die Ermittlungen weiterhin einer der größten Fälle bei der Polizei sind und wir unvermindert weitermachen. Nennen Sie mich einfach naiv, aber ich hoffe immer noch auf einen Durchbruch.“

Die neuen Details in der Aussage des Mannes wurden zur gleichen Zeit bekannt, als der Verteidiger Kim Krarup angab, er vertrete mehrere junge Männer aus dem Motalavej, die in den letzten sechs Monaten einen DNA-Test im Fall Emilie Meng abgeben mussten. Er kennt mindestens zehn junge Männer, die den Test gemacht haben.

Wenn es irgendeine Verbindung zu dem hat, was der geistig zurückgebliebene Mann ausgesagt hat, wird die Polizei keine Auskünfte darüber geben.

Laut Kim Krarup wurden seine Mandanten jedoch von der Polizei kontaktiert, die sie aufforderte, bei der Polizei zu erscheinen, wo ihnen ein Speicheltest abgenommen wurde. „Bei einer Ablehnung, hätte die Polizei sie mit einer richterlichen Anordnung vorführen lassen lassen“, sagt Kim Krarup.

Zu welcher Form der Befragung die jungen Männer geladen worden waren, wusste der Verteidiger nicht. „Ich habe die Polizei angeschrieben, um herauszufinden, ob es sich nur um eine einfache Befragung handelte und um herauszufinden, welche Rechtsposition sie hatten. Ob sie als Zeugen oder Beschuldigte befragt wurden. Und wenn sie als Beschuldigte befragt wurden, wollten ich wissen, ob sie mit den Rechten eines Beklagten befragt wurden“, sagt Kim Krarup.

Lars Harvest sagt, dass die Polizei in dem Fall seit langer Zeit ermittelt und dass das, was hier getan wurde, „an vielen Orten geschehen ist“ und dass „daran nichts Unangenehmes ist“. „Wir befragen immer mehr Menschen, und jetzt sind wir auf junge Leute gestoßen, die sich einen Anwalt genommen haben, der das für schrecklich interessant hält“, sagt Lars Harvest.

Der Mord an Emilie Meng ist noch etwas mehr als dreieinhalb Jahre nach ihrem Verschwinden ein Rätsel. Ihre Leiche wurde am Heiligabend 2016 in einem See bei Regnemarks Bakke in der Nähe von Borup gefunden.

Die Polizei forschte auch nach einem strahlend weißen Hyundai i30, da dieser auf Überwachungsfotos vom Bahnhof Korsør zu sehen ist, auf dem Emilie Meng am Sonntagmorgen um 04:00 Uhr das letzte Mal lebend gesehen wurde, als ein solches Auto zum Zeitpunkt ihres Verschwindens vom Parkplatz fuhr.

Zweieinhalb Stunden später sah eine Frau einen Mann in den Dreißigern am Regnemarks Hill anhalten und etwas Schweres aus seinem Auto heben.

Aber der Mörder ist immer noch auf freiem Fuß.

von

Günter Schwarz – 19.01.2020