Damals, als wir noch richtige Schulen hatten, wurde an den Grundschulen „Sachkunde“ unterrichtet, in denen wir eine grobe Mischung aus Biologie, heimischer Geografie und Ortsgeschichte mit auf den Weg bekamen. In der Generation davor wurde dieses Fach noch „Heimatkunde“ genannt. Ich selbst mochte den Sachkundeunterricht und kann mich selbst heute, rund 40 Jahre danach, noch an viele Themen erinnern und somit ein wenig zu der Geschichte meines Heimatortes sagen. 

Bei heutigen Schülern scheint dieses Fach und auch das Interesse an lokolare Geographie ind Historie gar keine Rolle mehr zu spielen. Wenn ich meine Tochter etwas über unseren Heimatort fragen würde, bekäme ich vermutlich eine Beschreibung des kürzesten Weges zur nächsten Shisha-Bar, Dönerbude oder der McDonalds-Filiale. Und das Kind hat Abitur! 

Gerade wenn man davon ausgeht, dass unsere Schulen mit ihren Lehrplänen nicht mehr das leisten, was man von ihnen erwarten dürfte, bzw. es der Generation an Interesse mangelt, wäre eine gesunde Allgemeinbildung sehr wichtig. Selbstverständlich wird eine gesunde Allgemeinbildung kein Fachwissen vermitteln – wohl aber unter Umständen die geistige Flexibilität erhöhen und damit auch das Interesse wecken, in diesem oder jenem Gebiet das Wissen vertiefen zu wollen.

Wer seinen Kindern vorliest, braucht ja auch nicht immer das Märchen vom Hasen und Igel zur Hand nehmen. Sachkundebücher für Grundschulen gibt es in jeder Buchhandlung und dort stehen viele spannende Geschichten drin, die auch für junge Zuhörer interessant sind… Vermutlich dann auch sogar weil in den Geschichten Bauwerke, Brücken oder Gewässer usw. vorkommen, die den Kindern ohnehin schon bekannt sind.