(Næstved) – Die EU hat nun endlich den Änderungsantrag der Kommmune Næstved zur Rettung der vom Aussterben bedrohten Bachmuschel in Suså genehmigt. Es gibt in der in Suså nur noch wenige Exemplare der dickhäutigen Bachmuschel, die auf Dänisch Malermusling genannt wird.

Aber kommt ist die EU mit einer helfenden Hand und ist bereit, sieben Millionen Kronen (936.700 Euro) zu spenden, um die Suså wieder natürlicher zu machen. Dies schreibt die Kommune Næstved in einer Pressemitteilung.

„Wir freuen uns sehr, dass die gesamte EU-Finanzierung durchgeführt wurde. Dies bedeutet, dass wir eine vom Aussterben bedrohte Art sichern und der Natur helfen können, denn die Suså ist Teil der DNA der Kommune Næstved“, sagt Helle Jessen, Vorsitzende des Technischen Komitees der Kommune Næstved.

Mit dem Geld sollen Bäume entlang des Flusses gepflanzt und Steine hineingelegt sowie Sandbänke mit Kies und Fisch ausgesetzt werden. Gleichzeitig werden auch einige große Sandfänge angelegt, Modder und Schlamm aus dem Bach und einiges des artfremden Bewuchses vom Ufer der Au entfernt .

Die Bachmuschel ist hier vom Aussterben bedroht, hat aber jetzt einen „Rettungsring“ in Höhe von 7 Millionen Euro von der EU erhalten.

All dieses kommt nicht nur der Muschel zugute, sondern auch allen Wildtieren in und um die Au. Dieses bedeutet, dass Næstved zusammen mit den Kommunen Sorø, Faxe und Ringsted die 38 km lange Strecke zwischen Rødebro und Vester Broby an der oberen Suså renaturieren kann.

„Wir freuen uns jetzt auf eine gute Zusammenarbeit mit den Eigentümern auf der Strecke, die sich bereit erklärt haben mitzumachen. Und natürlich auch auf eine gute Zusammenarbeit mit den Kommunen Faxe, Ringsted und Sorø, die auch an der Suså liegen“, sagt Helle Jessen, Vorsitzende des Technischen Komitees der Kommune Næstved.

Die Bachmuschel ist völlig abhängig von einigen Fischen, damit sie sich vermehren kann. Die kleinen Muschellarven nutzen die Kiemen und Flossen einiger Fische als Brutmütter, bevor sie sich auf dem Grund des Wasserlaufs ablegen. Hier leben sie dann etwa 40 Jahren vom Filtern des Wassers. So helfen die Muscheln, das Wasser in der Au zu reinigen und so einen sauberen Flusslauf zu schaffen – und auf diese Weise ist die Muschel ein Schlüssellebewesen für mehr Leben in und an der Au.

Die Kommune Næstved lädt am 5. Februar zu einem Informationstreffen ein, bei dem die Kommune erklärt, wie sie mehr Leben in die Suså bringen kann.

Die weiß getönte Sibirische Groppe oder die Buntflossengroppe ist ein Süßwasserfisch aus der Familie der Groppen, die auch helfen sollte. Es ist nicht das erste Mal, dass die Kommune Naestved sich bemüht, das Tierleben in ihren Wasserläufen zu verbessern.

Mitarbeiter der Wasser- und Naturabteilung der Kommune Næstved haben mehrmals im schwedischen Skåne (Schonen) gefischt, wo sie Sibirische Groppen ins Netz bekamen. Unter anderem wurde dieser Fisch in der Suså bei Tybjerg außerhalb von Ringsted ausgesetzt.

Die Sibirische Groppe wurde in den dänischen Bächen und Auen seit 60 Jahren nicht mehr gefunden. Somit hatte die Kommune Næstved einen ganz besonderen Grund, den Sund zu überqueren, um diesen Fisch zurückzuholen, der auch der Bachmuschel beim Überleben hilft.

Mitarbeiter der Abteilung Wasser und Natur der Gemeinde Naestved waren am Mittwoch in Skåne, um 300 Fische der Art Sibirische Groppe zu fangen, die sonst in Dänemark ausgestorben sind. Die Fische sollen in der Suså ausgesetzt werden.


„Die Fische wurden mit der sogenannten Elektrofischerei gefangen“, sagt Linda Bollerup, Fischmeisterin und Biologin bei Fyens Laksefisk. „Beim Elektrofischen werden die Fische kurz betäubt. Es ist fangeffizient, Fische zu fangen“, sagt sie und fährt fort: „Sie können den Fisch auch dort fangen, wo er sich versteckt, und ihn dann mit einem Käscher herausholen. Und sobald die Fische gefangen sind, sind sie wieder frisch. Es ist super effektiv.“

von

Günter Schwarz – 30.01.2020