Die Genforening mit Sønderjylland war fast aus den Gedenksteinen verschwunden
(Næstved) – Dorte Meiling Nielsen hat anlässlich der Genforening (Wiedervereinigung) Dänemarks mit Sønderjylland die Inschriften von 17 Gedenksteinen in der Kommune Næstved restauriert und wieder ausgemalt, so dass sie jetzt wieder wie neu erscheinen.
In der Nähe von Dorte Meiling Nielsens Haus steht auch so ein Genforeningsstein. Er wurde vor 100 Jahren aufgestellt, als Sønderjylland nach den Volksabstimmungen vom 10. Februar 1920 und 14. März 1920 am 15. Juni 1920 mit Dänemark wiedervereinigt wurde. Und ihr fiel auf, die Inschrift war schon ziemlich verblasst, so dass sie kaum noch zu lesen war, und sie wollte etwas dagegen unternehmen.
Damals, 1920, bedeutete den Menschen die Genforening so viel, dass sie sich zusammenschlossen, um spezielle Gedenksteine mit verschiedenen Inschriften im ganzen Land zu errichten. Im Raum der heutigen Kommune Naestved wurden 20 verschiedene Steine errichtet, sagt die Kommune Naestved
„Es war so unglücklich, dass man nicht mehr lesen konnte, was auf dem Stein stand, und so habe ich die Kommune kontaktiert, um zu erfragen, ob sie damit etwas vorhatte“, erzählt sie.
Dorte Meiling Nielsen teilte der Kommune Naestved mit, dass sie selbst beim Neubemalen der Inschriften mitarbeiten würde, und da die Kommune keine diesbezüglichen Pläne mit den Gedenksteinen hatte, fragte man sie – zunächst ein wenig vielleicht nur zum Scherz – ob Dorte Meiling Nielsen schon mal selbst anfangen wolle. Und sie wollte!
Gemeindearbeiter säuberten die Steine, die Kommune kaufte Farbe und Pinsel, und Dorte Meiling Nielsen konnte beginnen, den ersten Stein neu zu beschriften.
Neben ihrer Tätigkeit in der Kommune Næstved vor dem Eintritt in den Altersruhestand hatte Dorte Meiling Nielsen auch eine eigene kleine Firma, in der sie historische Kleiderpuppen entwarf, die an Heimatmuseen im ganzen Land verkauft wurden. Also war sie an Handarbeit durchaus gewöhnt.
Als Dorte Meiling Nielsen mit dem Bemalen des ersten Steins nahe ihrem Haus begann, veröffentlichte die Gemeinde Næstved eine Nachricht auf Facebook, und Poul Luttermann, ein Werbetexter, schloss sich der Idee an und wollte mithelfen, die Texte auf die Steine zu bemalen.
Auch er hatte bedauert, dass die dänische Wiedervereinigungsgeschichte im Gleichschritt mit dem Verfall der Steine gelöscht und vergessen wurde. Das erste gemeinsame Malprojekt mit der Initiatorin des Projekts war ein großer Peder Bodilsen-Stein auf Munkebakken in Næstved,
Nach einer Weile klingelte es bei Dorte Meiling Nielsen an der Haustür. Es war jemand von der Kommune Næstved, der erfahren wollte, ob sie noch mehr Steine in der Kommune ausmalen wollte. In Fuglebjerg waren die Bürger traurig, dass ihr Stein so vergessen war und verfiel.
Von den 20 Gedenksteinen in der Kommune brauchten 17 eine liebevolle Hand. Im Jahr 2018 wurden in Fuglebjerg fünf bis sieben Steine neu gestrichen, und im Jahr 2019 wandte sich die Kommune Naestved erneut an Dorte Meiling Nielsen, um zu erfahren, ob sie zusammen mit Poul Luttermann die restlichen Steine in der Kommune streichen konnte, damit sie für den Jahrestag der Genforening in diesem Jahr fertig würden.
Es war nicht immer einfach, die Steine neu mit ihren ursprünglichen Inschriften auszustatten. „Einige Steine waren überwachsen, und wir mussten uns oft hinknien oder strecken, um überhaupt malen zu können“, sagt Dorte Meiling Nielsen.
In der Regel begann sie mit dem Malen an einer Seite des Steins und Poul Luttermann an der anderen
„Es war ein ,Pillenjob‘, und es bedurfte einer ruhigen Hand. Man musste sich voll auf die Arbeit konzentrieren und durfte sich nicht ablenken lassen, Und bei der Arbeit wurde kein Wort gesprochen“, sagt Dorte Meiling Nielsen.
Die Schrift wurde in Originalfarben in Schwarz, Weiß und Rot gehalten. Einige Texte auf den Steinen sind im Laufe der Zeit fast unleserlich geworden, aber zum Glück werden für alle Steine in der Kommune Informationen darüber aufbewahrt, woher die Steine stammen, wer sie aufgestellt hat und was auf ihnen steht.
In der Kommune Næstved waren Sie mit der Arbeit der beiden freiwilligen Amateur-Restauratoren sehr zufrieden. „Es ist eine großartige Initiative. Wenn die Kommune durch Freiwillige unterstützt wird, können wir gemeinsam fantastische Ergebnisse erzielen. Es besteht jedoch kein Zweifel daran, dass die großartige Arbeit und das erstaunliche Ergebnis Dorte und Poul zu verdanken sind“, sagt Helle Jessen, Vorsitzende des Technischen Komitees.
von
Günter Schwarz – 02.02.2020