(Næstved) – Ein behördlich geordneter Produktionsstopp in China hat auch Konsequenzen für mehrere Ladeninhaber in Næstved. Für Charlotte Tidselholdt, Inhaberin des Geschäft „ABC Brudekjoler“ (ABC Brautkleider) in Næstved, wird es in diesem Frühjahr arbeitsreicher und geschäftiger als erwartet. Dieses wird durch das tödliche Coronavirus verursacht, das in China ausgebrochen ist.

In dem großen Land im Osten hat die Regierung die Produktion von Textilien großenteils eingestellt, was auch in den Kleidergeschäften in Sydsjælland (Südseeland) zu spüren ist. „Ich denke, es wird ein bisschen schwierig, weil derzeit auf dem Markt eine Menge los ist, weil die Chinesen sich einfach dafür entscheiden haben, alle Produktionsstätten zu schließen“, sagt Charlotte Tidselholdt.

Charlotte Tidselholdt, Inhaberin von „ABC Brudekjoler“ in Næstved

Der Geschäftsinhaberin ist klar, dass der Ausbruch des tödlichen Virus erhebliche Konsequenzen für ihr Geschäft und ihre Arbeit hat. „Ich war nicht darauf vorbereitet, aber wir können nichts machen, weil sie geschlossen haben – und das war’s“, sagt Charlotte Tidselholdt.

Sie wartet eigentlich auf 20 Konfirmandenkleider und zwei Brautkleider aus China. Die Kleider werden in China genäht und dann an das Geschäft in Næstved geliefert. Charlotte Tidselholdt kann nicht viel mehr tun als warten. Aber dennoch hat sie begonnen, sich auf ein geschäftiges Frühjahr einzurichten. „Wenn etwas nicht sehr bald etwas passiert, fange ich noch an, selbst zu nähen“, sagt sie.

Ich habe damit begonnen, mich darauf vorzubereiten, dass ich diese Kleider jetzt selbst nähen muss, wenn ich sie nicht geliefert bekomme“, sagt Charlotte Tidselholdt, die sich sicher ist, dass alle Kleider wahrscheinlich pünktlich fertig sein werden.

„Es ist ein ziemlich großer Job, also muss ich ein paar mehr Stunden arbeiten als sonst, aber ich möchte alle Bestellungen fertig haben, wenn die Kundinnen ihre Kleider abholen“, sagt sie.

Auch bei der Firma „Scanseason“ beobachten sie gespannt die Situation in China. Die Naestved Firma verkauft Dekore für festliche Anlässe, und ein Teil davon wird in China hergestellt. Momentan ist es wichtig, das Dekor für die diesjährigen Schülerfeste und Konfimationen ins Haus zu bekommen, da das Unternehmen sonst über alternative Bezugsmöglichkeiten nachdenken muss.

„Abgesehen davon, dass die Waren mit Schiffen transportiert werden, was ungefähr fünf bis sechs Wochen dauert, bevor wir sie hier in Europa haben, können wir sie auch mit dem Zug anliefern lassen, und das ist etwas schneller“, sagt Lars Galvit, Mitinhaber von „Scanseason“.

Lars Galvit, Mitinhaber von „Scanseason“ in Næstved

Er sagt, dass die Dekorware für die Studenten- und Schülerpartys spätestens Mitte März aus China verschifft werden muss, um rechtzeitig genug in Dänemark anzukommen. „Dies ist etwas, das wir nicht in der Hand haben, und es ist frustrierend, dass wir als Unternehmen auf etwas warten müssen, das einige Konsequenzen für uns haben kann und gegen das wir jedoch nichts unternehmen können“, sagt Lars Galvin .

„Was wir offensichtlich befürchten, ist, dass es zu Beginn der Produktionsaufnahme einen so großen Engpass gibt, dass es wirklich viele Aufträge gibt, die sie abarbeiten müssen, und dass sich somit zwangsläufig eine Warteschlange bildet. Aber bisher halten wir den Atem an und sehen es noch optimistisch“, sagt er.

Die ersten Fälle des Corona-Virus sind im vergangenen Dezember aufgetreten und laut Reuters sind bisher nach aktuellen Informationen 813 Menschen an einer Coronavirusinfektion gestorben.

von

Günter Schwarz – 09.02.2020