Neun Bürgermeister – darunter vier von der Insel Fyn (Fünen) – haben dem Umweltminister einen Brief geschickt. Sie beziehen sich darin auf die Meeresumwelt im Lillebælt (Kleinen Belt).

So schreiben neun Bürgermeister aus den am Lillebælt gelegenen Kommunen einen offenen Brief an Umweltministerin Lea Wermelin (Socialdemokraterne). Unter diesen Bürgermeistern sind vier von Fyn: Søren Steen Andersen aus Assens (Venstre / Rechtsliberale Partei), Hans Stavnsager aus Faaborg-Midtfyn (Socialdemokraterne), Ole Wej Petersen aus Ærø (Socialdemokraterne) und Johannes Lundsfryd aus Middelfart (Socialdemokraterne). Sie haben den an die Ministerin gerichteten Brief mit verfasst und unterschrieben.

Es ist ein Brief, in dem Maßnahmen zu den Problemen im Lillebælt gefordert werden.

„Wir haben einen starken Sauerstoffmangel im Belt, was tote Fische, insbesondere mangelnde Fänge von Kabeljau und Plattfisch belegen. Ausflugsboote müssen ihre Fahrten einstellen, und Besuche von Anglern in unseren Unterkünften bleiben aus. Der Lillebælt, der sonst so viel wertvolle Natur und Ressourcen enthält, ist in Gefahr und mit ihm die Bürger und die Berufe, die am und vom Lillebælt leben und mit ihm arbeiten“, schreiben die Bürgermeister in ihrem Brief.

In dem Brief erklären die neun Bürgermeister, dass die Kommunen bereits viel getan haben, um der Natur zu helfen, und zwar an einem der wichtigsten Gewässer Dänemarks. So haben sie Stiftungen um finanzielle Unterstützung gebeten, um Felsenriffe wieder herzustellen, Seegras zu pflanzen und den Lillebælt besser zu erforschen.

„Wir bemühen uns nach Kräften, den Bürgern das Meer und seine Werte zu vermitteln, damit wir alle mehr Bewusstsein und Verantwortung für unsere Natur entwickeln. Dieses sind alles Maßnahmen, die ansonsten nicht in der Verantwortung der Kommunen liegen, sondern was das Meer betrifft, liegt es in der Verantwortung des Staates. Doch wir machen es trotzdem, weil ein erhöhter Fokus auf das Meer dringend notwendig ist“, heißt es in dem Brief.

Neben den vier Bürgermeistern von Fyn unterzeichneten auch die Bürgermeister der Kommunen Aabenraa, Fredericia, Haderslev, Kolding und Sønderborg den Brief.

Der Naturpark Lillebælt ist Dänemarks größter Naturpark, in dem 54 Prozent der Fläche unter Naturschutz stehen. Aus diesem Grund glauben die Bürgermeister, dass der Lillebælt eine besondere Aufmerksamkeit erfordert.

„Daher ist eine neue, nachhaltige Ausrichtung auf das Meer unabdingbar. Die Meeresumwelt und insbesondere der Lillebælt enthalten eine große Menge an biologischer Vielfalt, die wir in Dänemark gemäß der Biodiversitätskonvention von 1993 schützen müssen“, sagen sie.

Der Brief an Umweltministerin Lea Wermelin ist auch eine Einladung, sich bei den anstehenden politischen Verhandlungen über ein Natur- und Biodiversitätspaket auf den Lillebælt zu konzentrieren. Das Paket muss Initiativen zur Verbesserung der biologischen Vielfalt in Dänemark enthalten.

Auf der Website des Ministeriums für Umwelt und Ernährung können die Bürger Vorschläge für das bevorstehende Paket zu Natur und Artenvielfalt tätigen. Derzeit gibt es 350 Vorschläge.

von

Günter Schwarz – 13.02.2020