(Nykøbing) – Schornsteinfeger Haagen Sørensen gibt auf den Angriff der sozialdemokratischen Regierung auf alte Öfen nicht viel. Die Eisengießerei Morsø hingegen verbirgt die Tatsache nicht, dass ihr der Gesetzesvorschlag den Verkauf weiterer Öfen ermöglicht. Die Umweltministerin Lea Wermelin (Socialdemokraterne) greift alte Öfen an, was aber nicht sonderlich den Schornsteinfegermeister Haagen Sørensen aus Nykøbing auf Mors beeindruckt.

„Ich denke, es wäre schrecklich, wenn alles davon an Gesetzen durchkommen würde. Es wird aber nicht passieren. Ich glaube das nicht“, klingt vom wettergegerbten Schornsteinfeger. Er sagt über einen der Öfen eines etwas älteren Datums, den er sich soeben angesehen hat: „Er ist völlig okay. Er ist ein gutes altes ,Rennpferd‘, das funktioniert.“

Der schönste Arbeitstag für Haagen Sørensen ist immer der, an dem er zu einigen der alten Holz- und Kohleöfen kommt. „Es macht immer Spaß, die älteren zu sehen, anstatt die neuen, die wir jetzt kennen. Und die alten Öfen stehen noch in vielen Häusern“, sagt er.

„Es hat einen großen Wert für diejenigen, die ein solches Haus haben, und wenn es noch auf diese herkömmliche Weise gebaut wurde. Das hat es auch einen Wert, es so beheizen zu können. Ich finde es beschämend, so etwas zu ändern“, sagt er. Daher kümmert es ihn nicht sonderlich, dass die Regierung jetzt eine Gesetzesvorlage vorlegt, wonach Hausbesitzer Öfen aus der Zeit vor 2003 durch neue ersetzen müssen, wenn sie ein Haus übernehmen.

Die Idee, die dahinter steht, kann er nicht nachvollziehen. „Ich tue mich schwer damit, es zu verstehen. Für mich klingt es wie ein ,Klimaspaß‘, und das ist meine Meinung, und so fühle ich mich dabei“, sagt Haagen Sørensen.

Es sind die alten Öfen wie dieser, die Haagen Sørensen liebt.

Die Gesetzesvorlage weckt allerdings mehr Optimismus bei Karsten Aagaard, dem technischen Leiter der Eisengießerei Morsø. Die Eisengießerei Morsø ist führend bei der Herstellung umweltfreundlicher Öfen. „Und es ist schön zu hören, dass die Verbrennung und Brennwerte unserer Öfen in Ordnung sind“, sagt

Die Holzöfen von Morsø stoßen nur zwei Gramm Partikel pro Kilo verbranntes Holz aus. Der Grenzwert in Dänemark beträgt vier Gramm, und daher sind die Öfen von Morsø laut Karsten Aagaard sehr umweltfreundlich. Deshalb hat er auch keine Angst, dass die neue Gesetzeslage die Leute davon abhält, neue Öfen zu kaufen – im Gegenteil.

„Wir hoffen, dass es bei vielen Kunden so tief verwurzelt ist, dass mit dem Heizen durch einen Holzofen wirklich auch eine gewisse Atmosphäre verbunden ist. Wir können nicht verbergen, dass es gut für das Unternehmen ist, wenn wir anstelle der alten Öfen neue umweltfreundliche Öfen auf den Markt bringen“, sagt Karsten Aagaard.

Die Ministerin schätzt, dass allein das Gesetz dazu führen wird, dass in Dänemark ca. 55.000 Öfen ersetzt werden müssen.

„Das Schöne, was wir von den Schornsteinfegern hören, ist, dass es beim Reinigen der Schornsteine, an denen neue moderne Öfen angeschlossen sind, eigentlich nichts zu reinigen gibt“, sagt Karsten Aagaard.

von

Günter Schwarz – 15.02.2020