27 Männer wegen Schmuggel von 100 Kilo Kokain über Langeland hinter Gittern
(Langeland) – 100 Kilo Kokain wurden von einem unter der Flagge der Bahamas fahrenden Containerschiff vor Langeland ins Wasser geworfen, wo es von einem kleineren Boot aufgenommen wurde. In einem spektakulären Fall des Schmuggels von mindestens 100 Kilo Kokain nach Dänemark wurden nach Gerichtsverhandlungen vor dem Københavns Byrettet (Stadtgericht) am Sonntag insgesamt 27 Personen festgenommen.
Drei Männer, ein Russe und zwei Letten, wurden festgenommen, als sie die vielen Kilo von dem Frachtschiff vor Gedser übernommen hatten, dass sich auf dem Weg von Helsingborg nach St- Petersburg befand. Die drei Männer liefen mit ihrem Boot Spodsbjerg auf Langeland an, wo sie bereits von der Polizei erwartet wurden. Sie wurden jetzt von dem Gericht erst einmal für 25 Tage in U-Haft genommen.
Außerdem wurden alle 24 Besatzungsmitglieder des Containerschiff „Duncan Island“ von Richtern des Byrettets festgenommen. Das von der Polizei vor Gedser aufgebrachte Schiff wurde nach Kalundborg geleitet, wo die „Duncan Island“ in der Nacht zum Sonntag eintraf. Vor einer Freigabe des Schiffes muss es gründlich durchsucht werden.
Von den Besatzungsmitgliedetn werden laut Gerichtsentscheidung 14 Männer zunächst einmal 11 Tage lang inhaftiert und zehn werden drei Tage lang festgehalten, so Københavns Politi. Nach den Festnahmen wurden die Seeleute in einem Bus von Egons Touristenbussen am Sonntagmorgen zum Byrettet gefahren. Da die Seeleute verschiedenen Nationalitäten angehören, mussten mehrere Dolmetscher wurden zu der gerichtlichen Anhörung angefordet werden. Die Festgenommenen kommen aus den Philippinen, Ecuador, Indien, Polen, der Ukraine, Russland und Lettland. Zwei Anwälte, die die Reederei der „Duncan Island“ vertraten, waren ebenfalls anwesend.
Die drei Männer, die nach Angaben der Polizei 25 Tage lang inhaftiert werden, fuhren nach der Übernahme des Kokains in einem kleineren Motorboot nach Spodsbjerg. Hier wurden die illegalen Drogen in den Kofferraum eines in Dänemark zugelassenen Autos von der Marke Hyundai gepackt, woraufhin die Männer nach Angaben der Polizei weiterfahren wollten. Die Polizei hinderte sie daran, indem sie die Männer festnahm.
„Wir haben nach einer sehr konzentrierten und intensiven Untersuchung zugeschlagen“, sagt der Leiter des Zentrums für Sonderermittlungen bei Københavns Politi, Inspektor Dannie Rise. Wegen der weiteren Ermittlungen kann er keine Einzelheiten über die Aktion mitteilen oder darüber, wie die Polizei auf die „Duncan Island“ aufmerksam wurde.
„Jetzt müssen wir das Schiff durchsuchen. Zum einen, um uns klarer zu machen, wer an Bord beteiligt war, und zum anderen, um zu untersuchen, ob noch mehr Kokain an Bord ist. Es ist eine große Aufgabe. Dieses ist ein Schiff, das 178 Meter lang und 25 Meter breit und voller Container ist. Es ist also etwas anderes als ein Auto zu durchsuchen“, sagt Dannie Rise.
Das Schiff befuhr, bevor es am 14. Februar im schwedischen Helsingborg für 8 Stunden festmachte, süd- und mittelamerikanische Gewässer.
Der Polizeiinspektor ist nach der Aktion sehr zufrieden. „Eine so große Menge Kokain ist viele, viele Millionen Dollar wert. Es gibt einige, die ihre Investition verloren haben, und andere, die keinen Gewinn erzielen und nicht in Waffen und Fahrzeuge für neue Kriminalität investieren können“, sagt er. Und die Polizei stand bereit, die drei – ein 50-jähriger Russe und zwei Letten im Alter von 41 bzw. 44 Jahren – festzunehmen, bevor sie aus Spodsbjerg hinausfahren konnten.
von
Günter Schwarz – 17.02.2020