(København) – Acht weitere Besatzungsmitglieder des unter der Flagge Bahamas fahrende Frachtschiffs „Duncan Island“ wurden am Mittwochnachmittag von einem Richter am København Byrettet (Kopenhagener Stadtgericht) inhaftiert. Somit sind jetzt alle 24 Seeleute des Schiffes wieder der Freiheit beraubt.

Sie alle werden beschuldigt, am Kokain-Schmuggel teilgenommen zu haben, als am Samstagmorgen mindestens 100 Kilo Kokain vom Schiff in ein kleineres Boot geworfen wurden, das die Drogenlieferung in Spodsbjerg auf Langeland an Land brachte.

Bis zum 27. Februar wurden bereits 16 weitere Seeleute in Gewahrsam genommen. Die Richterin Karen Duus Mathiessen hat jetzt die gleiche Frist für die acht erneut festgenommenen Seeleute festgelegt. Vier von ihnen kommen aus den Philippinen, drei sind russische Staatsangehörige und einer ist aus Lettland. Darüber hinaus wurden drei weitere Männer – ein Russe und zwei Letten – wegen des Empfangs der großen Menge Kokain vor Langeland inhaftiert.

Am Sonntag wurden die acht erstmals vor einen Richter gestellt, nachdem die Polizei Egons Touristenbusse angeheuert hatte, um sie von Kalundborg nach København zu bringen. Hier wurde „Duncan Island“ an die Kette gelegt, nachdem es südlich von Gedser von der Polizei übernommen worden war.

Bei dieser Gelegenheit wurden die acht drei Tage lang festgehalten. Dieses gab der Polizei weitere Zeit, um in der Angelegenheit zu ermitteln. „Bei der Anhörung am Sonntag waren alle bereit, Fragen zu beantworten“, sagte die Richterin.

Anscheinend hat die Polizei einen erneuten begründeten Verdacht gegen die Seeleute ermittelt. Worum es allerdings geht, ist nicht bekannt. Die Anhörung fand hinter verschlossenen Türen statt.

Das Frachtschiff ist vor allem mit Bananen und Brokkoli beladen. Es war im Januar in Häfen von Ecuador und Mexiko, bevor es zuerst Helsingborg in Schweden anlief.

Nachdem das Kokain-Schiff auf dem Weg zum nächsten Ziel, Sankt Petersburg in Russland, durch den Storebælt (Großen Belt) gefahren war, wurde es am Samstagmorgen in den Gewässern vor Langeland festgesetzt.

Die Polizei-Theorie besagt, dass die Drogen nach København und möglicherweise anderswo in Skandinavien gehen sollten.

Die 178 Meter lange „Duncan Island“ bleibt im Hafen von Kalundborg, wo die Polizei sie weiterhin untersucht. „Es wird noch eine Weile dauern“, sagt der stellvertretende Polizeiinspektor Knud Hvass von der Københavns Politi (Kopenhagener Polizei) über die Suche.

von

Günter Schwarz – 20.02.2020