Leichter Gefahrstoffaustritt – vier Leichtverletzte
(Klein Offenseth-Sparrieshoop) – Bei einem Zwischenfall an der Gasdruckregelanlage in Klein Offenseth-Sparrieshoop sind am Freitagnachmittag vier Personen leicht verletzt worden, darunter drei Rettungskräfte.
Der Löschzug Gefahrgut der Feuerwehr und der Rettungsdienst waren mit mehr als 50 Kräften im Einsatz. In der Gasdruckregelanlage wird dem Erdgas ein Odorisierungsmittel (Duftstoff) zugesetzt, der dem eigentlich geruchslosen Erdgas den typischen Gasgeruch verleiht. Dieses wurde am Freitag mit einem Lkw angeliefert. Beim Umpumpvorgang sind aus noch ungeklärter Ursache etwa 30 Liter dieses Stoffs, einer Schwefelverbindung (Mercaptane), in dem dortigen Gebäude ausgelaufen.
Dieser Stoff ist in der freien Luft an sich harmlos, verursacht aber aufgrund der Konzentration innerhalb von Gebäuden Übelkeit und Atemwegsreizungen. Außerdem ist er leicht entzündlich. Die Freiwilige Feuerwehr Klein Offenseth-Sparrieshoop wurde um 13:19 Uhr initial alleine alarmiert, um die Flüssigkeit aufzunehmen. Außerdem wurde kurz darauf ein Rettungswagen hinzugezogen, da der Mitarbeiter der Anlieferfirma mit diesem Stoff umfangreicher in Berührung gekommen war. Zu diesem Zeitpunkt war noch unklar, welche Gefahren von dem verwendeten Odorisierungsmittel ausgehen können.
Feuerwehrleute betraten unter schwerem Atemschutz das Gebäude zur Erkundung und um die Flüssigkeit mit einem Chemikalienbindemittel aufzunehmen. So wurde eine weitere Ausbreitung verhindert. Zudem wurde der Fachberater Chemie des Löschzugs Gefahrgut (LZG) Kreis Pinneberg hinzugezogen.
Der betroffene Mitarbeiter der Anlieferfirmawurde von den beiden Notfallsanitätern des ersten RTW versorgt. Bald darauf klagten die beiden Rettungsdienstmitarbeiter ebenfalls über Atemwegsreizungen und Übelkeit. Gleiches meldete dann auch ein Feuerwehrmann nachdem er sein Atemschutzgerät abgelegt hatte. Aufgrund dieser Geschehnisse wurden der LZG sowie umfangreiche weitere Rettungsdienstkräfte alarmiert. Die vier Betroffenen wurden schließlich zur weiteren Untersuchung ins Krankenhaus eingeliefert.
Vor Ort stellte die FF Klein Offenseth-Sparrieshoop den Brandschutz mit einem Schaumrohr in Bereitstellung sicher. Weitere Trupps unter Atemschutz setzten die Erkundung und das Abstreuen der Flüssigkeit fort. Außerdem wurde der Raum umfangreich mit einem Drucklüfter belüftet. Nach etwa vier Stunden wurde die Anlage dem Betreiber übergeben, der die weitere Reparatur soweit nötig übernimmt.
Eingesetzte Einsatzkräfte: FF Klein Offenseth-Sparrieshoop: 30 mit 4 Fahrzeugen LZ Gefahrgut: 10 mit fünf Fahrzeugen KFV Pinneberg: stv. Kreiswehrführer Stefan Mohr, 1 Pressesprecher Rettungsdienst RKiSH: 6 RTW, 1 NEF, Leitender Notarzt, Organisatorischer Leiter Rettungsdienst Polizei: 1 Streifenwagen Einsatzleiter: Gerd Schlüter, Wehrführer FF Klein Offenseth-Sparrieshoop
Quelle: Pressemitteilung des Kreisfeuerwehrverbands Pinneberg vom 21.02.2020 um 17:27 Uhr
überarbeitet und veröffentlicht von
Günter Schwarz – 21.02.2020
Fotos: Kreisfeuerwehrverband Pinneberg