Heute vor exakt 77 Jahren wurden Hans und Sophie Scholl, nur 4 Tage nach ihrer Verhaftung, in München hingerichtet, nachdem sie in ihrer Widerstandsbewegung „die weiße Rose“ gegen das Naziregime protestierten. Hans und Sophie wuchsen mit ihren Schwestern Inge und Elisabeth in Forchtenberg, Ludwigsburg und Ulm auf und wurden von ihren Eltern zu liberal-christlichen Werten erzogen. 

Gegen den Willen des Vaters traten Hans und Sophie zunächst in die „Hitlerjugend“ (HJ und BDM) ein.

Später wandten sich die Geschwister von den Organisationen und Ideen der NSDAP ab.

Bereits 1937 wurde Sophie zusammen mit ihren Geschwistern verhaftet, nachdem Hans sich in der „bündischen Jugend“ engagiert hatte. 

Ab 1943 waren die Scholl-Geschwister erstmals bei der Herstellung eines Flugblattes beteiligt. Noch 1943 wurde das sechste Flugblatt erstellt und mit dem Aufruf versandt, das NS-Regime zu stürzen und ein „neues geistiges Europa“ zu errichten. Dieses Flugblatt gelang nach England, wurde über den BBC verbreitet und im Herbst 1943 von britischen Flugzeugen über Deutschland abgeworfen. 

Am 18. Februar 1943 wurden Hans und Sophie Scholl bei einer Flugblattaktion in der Münchner Universität von einem SA Mann überrascht und festgenommen und zunächst von dem Direktor der Universität stundenlang verhört. Beide wurden im Anschlußder GeStaPo übergeben und in deren Münchner Zentrale inhaftiert. 

Vier Tage später, am 22. Februar, wurde sie in München vom Volksgerichtshof unter Vorsitz des aus Berlin angereisten Richters Roland Freisler wegen landesverräterischer Feindbegünstigung, Vorbereitung zum Hochverrat und „Wehrkraftzersetzung“ zum Tode verurteilt.

Schon gegen 17:00 Uhr desselben Tages wurden Sophie und Hans Scholl im Strafgefängnis München-Stadelheim unter Aufsicht des Leiters der Vollstreckungsabteilung des Münchner Landgerichts Walter Roemer gemeinsam mit ihrem am 20. Februar festgenommenen Studienkollegen Christoph Probst vom Scharfrichter Johann Reichhart mit der Guillotine enthauptet.

Erst 1998 starb die älteste Schwester der beiden Hingerichteten, Inge Scholl, die nach dem Krieg mehrere Jahre als Lehrerin tätig war, heiratete und das Buch „Die Weiße Rose“ über das Leben und Wirken ihrer Geschwister Sophie und Hans schrieb.

Inge Scholl

Noch heute und gerade in Zeiten wie den unseren ermahnen uns das Engagement und der Widerstand von Hans und Sophie Scholl, unsere Augen vor dem rechten Treiben einer sich selbst als eine Partei der Mitte bezeichnenden „Alternatve“ nicht zu verschließen. Letztlich sind wir alle Erben und Hüter „der weißen Rose“, von mutigen jungen Leuten, die sich nach Freiheit sehnten und in der Knechtschaft lebten.