(Aabenraa) – Das Versorgungsunternehmen sah die Notwendigkeit, überschüssiges Abwasser auf ein Feld zu pumpen. „Und Landwirte werden beschuldigt“, sagt frustrierter Vertreter der Landwirte dazu.

Als das Versorgungsunternehmen Aabenraa, Arwos, am Sonntagabend 500 Kubikmeter ungereinigtes Abwasser auf ein Feld pumpte, war dieses darauf zurückzuführen, dass die Mitarbeiter nicht fähig waren, das Wasser von alten Kondomen, Tupfern, Toilettenpapier und dergleichen zu reinigen, wie es vom Geschäftsführer von Arwos, Jens Wistoft, eigentlich verlangt wird.

„Dieses war eine Ausnahme unter den Ausnahmen. Es ist ziemlich ungewöhnlich, dass wir das tun müssen. Es war jedoch notwendig, weil wir uns aufgrund der ungeheuren Niederschläge in einer extremen Situation befinden“, erklärt Jens Wistoft.

Ihm zufolge bestand die Alternative darin, dass das Abwasser in die Rohre und in die Toiletten der Bewohner der Region zurückfließen würde.

„Um 19:00 Uhr erhielten wir die Meldung, dass sich eine große Menge an Abwasser angesammelt habe, und dann entschieden wir uns für eine Notfalllösung, bei der bis Montag um 13:00 Uhr unreines Abwasser aufs Feld gepumpt wurde:, sagt er, und er kann nicht ausschließen, dass dieses möglicherweise wieder passiert.

„Ich wage keine Garantie für irgendetwas, weil die Menge an Wasser, die wir derzeit zu bewältigen haben, einen entscheidenden Einfluss darauf hat“, sagt er.

Mogens Dall, Vorsitzender von Landbosyd, befürchtet, dass die Landwirte für die Verschmutzung verantwortlich gemacht werden.

Die vielen Kubikmeter ungereinigten Abwassers fielen bei dem Vorsitzenden von Landbosyd, Mogens Dall, nicht auf guten Boden. „Ich bin frustriert und gleichzeitig machtlos, weil das unreine Abwasser direkt in die Natur und weiter ins Meer fließt. Und dann besteht die Gefahr des Sterbens von Fischen und der Bildung von Sauerstoffmangel. Und wer ist schuld? Wieder die Landwirte!“ schimpft Mogens Dall, der einen Plan für ähnliche Fälle wie diesen für die Zukunft fordert.

„Extremes Wetter wie jetzt bekommen wir in Zukunft immer öfter. Es nützt nichts, die Scheiße mit dem Badewasser ins Meer zu gießen“, sagt Mogens Dall, und er ist der Ansicht, dass die Kapazität der Kläranlagen berücksichtigt und angepasst werden muss.

von

Günter Schwarz – 25.02.2020