Strandreinigung während der Arbeitszeit: „Wir machen das aus purer Frustration“
(Klitmøller) – Ein Strandspaziergang letzte Woche war der Grund, warum der Strand in Klitmøller in der Kommune Thisted in Nordjylland (Nordjütland) heute gereinigt wurde.
Am heutigen Donnerstagmorgen fiel der Schnee sanft vom Himmel und bedeckte den Strand in Klitmøller mit einer feinen weißen Schneeschicht. Es vergingen jedoch nicht viele Stunden, bis der Schnee an mehreren Stellen von Fußspuren übersät war. Mehr als 100 Menschen tauchten am Strand auf, um den im Sand liegenden Müll zu einzusammeln.
„Es macht uns sowohl Stolz als auch gibt es uns Hoffnung, eine derartig große Unterstützung zu sehen. Es ist so cool, dass es hier in Thy so viele Einheimische gibt, die etwas gegen die Verschmutzung an unseren Sränden unternehmen wollen“, sagt Lars Riis, Geschäftsführer der Bekleidungsfirma ELSK und Organisator der Strandreinigung.
Jetzt denken Sie wahrscheinlich – sollten nicht all diese Leute eigentlich zu ihrer Arbeit gehen? Und ja, das taten sie ursprünglich auch, aber die Botschaft des Tages war heute, dass auch Unternehmen der Umwelt höhere Prioritäten entgegenbringen müssen. ELSK schloss das Büro und schickte alle Mitarbeiter einen Tag an den Strand zum Aufräumen gegen Bezahlung.
„Wir hoffen, dass wir andere Unternehmen dazu inspirieren können, ebenfalls soziale und ökologische Verantwortung zu übernehmen. Ich denke, auch wir als Unternehmen haben die Pflicht, etwas zu tun“, sagt Lars Riis.
Die spontane Strandreinigung ist das Ergebnis eines Spaziergangs, den Lars Riis letzten Freitag am Strand entlang unternommen hatte. Er hatte frei und wollte die Natur genießen, aber bei all diesem Müll war schwierig, einen Genuss daraus zu ziehen. „Als ich hier am Strand hinunterging und sehen konnte, wie es hier aussah, sah ich mich gezwungen, etwas gegen den Dreck zu tun. Also ist es aus purer Frustration und Verzweiflung entstanden“, sagt Lars Riis.
Obwohl der Schnee einen Großteil des Mülls bedeckte, trugen die etwas mehr als 100 Strandreiniger ganze 1,5 Tonnen Müll zusammen.
von
Günter Schwarz – 27.02.2020