Verfolgungsfahrt, Hubschraubereinsatz und Waldabsuche
(Lübeck) – Am gestrigen Dienstagabend des 03.03.2020 sollte in der Geniner Straße ein Ford Mondeo kontrolliert werden. Der Fahrer gab Gas und es folgte eine Fahrt mit hoher Geschwindigkeit und Gefährdung vieler Verkehrsteilnehmer in Richtung Mecklenburg-Vorpommern.
Im Waldgebiet von Schattin stieß der flüchtige Wagen gegen einen Baum und blieb stehen. Der Fahrer flüchtete zu Fuß. Der Beifahrer konnte vorläufig festgenommen werden. Zur Suche nach dem Fahrer wurde ein Hubschrauber aus Schwerin sowie Diensthunde eingesetzt.
Gegen 18:30 Uhr wollten Beamte des 4. Polizeireviers einen Ford Mondeo in der Geniner Straße kontrollieren. Der Fahrer missachtete die Anhaltezeichen der Polizisten und fuhr mit über 100 km/h in Richtung BAB 20. Über die BAB 20 ging die ca. 20 Minuten andauernde Fahrt nach Schattin in Mecklenburg-Vorpommern, wo der Fahrer auf einem Waldweg die Kontrolle über den Pkw verlor und verunfallte.
Auf der Autobahn fuhr der Wagen mittig zwischen den Fahrspuren und Fahrzeugen hindurch oder überholte von rechts. Jegliche Versuche mit dem Funkwagen den Flüchtigen zu überholen wurden von dem Fahrer unterbunden, in dem er jedes Mal auf die linke Fahrbahn herüberzog, sofern die Beamten aufschlossen. Auch der Einsatz des Stop-Sticks war aufgrund der Dynamik der Fahrt nicht zeitlich realisierbar.
Der Fahrer flüchtete zu Fuß in das Waldgebiet hinein. Seine Personalien konnten durch den sichtlich mitgenommenen 19-jährigen Beifahrer aus Lübeck ermittelt werden. Es handelt sich offenbar um einen 38-jährigen Mann mit Wohnsitz in Polen. Bei dem Einsatz wurden mehrere Funkstreifenwagenbesatzungen aus Lübeck und Grevesmühlen, sowie ein Suchhund der Diensthundestaffel der Polizeidirektion Lübeck eingesetzt.
Ein bereits von der Landespolizei MV aus Rostock-Laage angeforderter Hubschrauber mit Wärmebildkamera kam nicht mehr zu Einsatz. Der Flüchtige wurde aufgrund der guten Beschreibung gegen 23:00 Uhr von Mitarbeitern des Stadtverkehrs Lübeck im Bereich ZOB gemeldet. Die alarmierten Polizisten konnten den Mann allerdings nicht mehr antreffen.
Im Kofferraum des Ford Mondeo konnten die Beamten diverse Werkzeuge vorfinden, welche sich als Einbruchswerkzeug eignen. Zudem fanden sie ein Katana-Schwert. Dieses japanische Schwert dürfte einen verbotenen Gegenstand nach dem Waffenrecht darstellen. Werkzeug, Schwert und Fahrzeug wurden sichergestellt. Der Wagen gehört nicht dem flüchtigen Mann. Es war aber zu dem Zeitpunkt nicht als entwendet gemeldet und die Kennzeichen zum Ford zugehörig.
Auf der gesamten Fahrtstrecke (Geniner Straße, im Bereich der Kreuzung zur Malmöstraße / Geniner Straße, Baltischen Allee, BAB 20 ab der Anschlussstelle Genin in Richtung Groß Sarau, Rothenhusen, Schattin, Herrnburg, Schattin) kam es durch den Fahrer zu erheblichen Verkehrsverstößen mit teilweise konkreten Gefährdungen anderer Verkehrsteilnehmer.
Die Ermittlungen in dem eingeleiteten Strafverfahren werden auf der Polizeistation Moisling geführt.
Es wird gebeten, dass sich die Geschädigten und mögliche Zeugen des Vorfalls unter 0451/1310 bei der Pst Moisling oder auch bei jeder anderen Polizeidienststelle melden.
Quelle: Pressemitteilung der Polizeidirektion Lübeck vom 04.03.2020 um 13:03 Uhr
überarbeitet und veröffentlicht von
Günter Schwarz – 04.03.2020