(Pinneberg) – Der Löschzug Gefahrgut des Kreisfeuerwehrverbandes wird immer dann gerufen, wenn chemische, biologische oder radioaktve Stoffe austreten und die örtlichen Feuerwehren mit ihren Mitteln nicht mehr weiterkommen. So wie am Tag der jüngsten Jahreshauptversammlung der Spezialeinheit. Noch kurz bevor der Chef der Truppe, Hauptbrandmeister Markus Ketelsen, die Gefahrgutspezialisten in der Feuerwehrtechnischen Zentrale in Tornesch-Ahrenlohe begrüßen konnte, war die Truppe noch in Klein Offenseth-Sparrieshoop im Einsatz. Dort war eine Chemikalie ausgetreten, die normalerweise Erdgas als Geruchsstoff beigemischt wird.

Es sind Einsätze wie diese, zu der der Löschzug Gefahrgut für gewöhnlich gerufen wird. Insgesamt 19 Mal löste die Leitstelle für die Truppe um Ketelsen und seinen Stellvertreter Christoph Supthut 2019 Alarm aus. Besonders in Erinnerung geblieben ist dabei ein Einsatz auf Helgoland. Dort war bei Arbeiten im Hafenbecken plötzlich gelber Rauch aufgestiegen. Die Spezialisten machten sich mit dem Schiff der Wasserschutzpolizei auf den Weg auf den roten Felsen und versuchten dort Proben zu nehmen.

Der normale Alltag dagegen ist eher durch den Austritt von Pflanzenschutzmittel, undefinierte Flüssigkeiten oder Leck geschlagenen Transportgebinde gezeichnet. Häufiger wird auch Amtshilfe für die Polizei geleistet, wenn Drogen im Spiel sind. Neben den Ausbildungsdiensten und den Einsätzen schulen die Kameraden des Löschzuges auch die Feuerwehrleute des Kreises in den Grundlagen bei Gefahrguteinsätzen. Diese wichtige Ausbildung ist auch immer die Möglichkeit Werbung in eigener Sache zu machen.

Offenbar mit Erfolg: Insgesamt 73 Freiwillige Feuerwehrleute gehören dem Löschzug an. Das sind 40 Prozent mehr als noch vor zehn Jahren, wie LZG-Leiter Ketelsen zufrieden feststellte. Die Mitglieder des LZG versehen ihren Dienst zusätzlich zu ihrem Dienst in einer der 52 Freiwilligen Feuerwehren des Kreises.

Entsprechend groß war der Dank von Kreisbrandmeister Frank Homrich, der das zusätzliche Engagement der Feuerwehrleute und der damit verbundene enorme Zeitaufwand ausdrücklich lobte. „Das muss an der guten Stimmung in der Truppe liegen“, sagte Homrich.

Frank Homrich war gemeinsam mit seinem Stellvertreter Stefan Mohr und dem zuständigen Mitarbeiter der Kreisverwaltung, Kai Büche, zur Hauptversammlung gekommen.

Das Trio gratulierte auch den Geehrten und Gewählten. Denn auf der Tagesordnung der diesjährigen Hauptversammlung stand nicht nur der Jahresbericht, sondern auch Vorstandswahlen. Dabei bestätigten die Gefahrgutspezialisten ihren Chef und seinen Stellvertreter Christoph Supthut mit einem überwältigendem Ergebnis im Amt. Ebenfalls bestätigt wurde der Zugführer des ersten Zuges, Marc-Oliver Peters. Für die Nachfolge von Rüdiger Jurkat setzte sich Lars-Ole Hansen durch.

Die weiteren Posten wurde wie folgt besetzt:

Schriftführer, Timo Gerkens Gruppenführer Technik, René Ketelsen Gruppenführer Dekontamination, Oliver Baumgarten Gruppenführer Einsatz, Stefan Ahrens Stellv. Gruppenführer Technik, Eric Dürmann Stellv. Gruppenführer Einsatz, Torben Lettau

Für ihre langjährige Arbeit im ABC-Dienst/Löschzug Gefahrgut wurden geehrt:

10 Jahre: René Ketelsen, Torben Lettau, Christian Lübbing und Thomas Grabau 20 Jahre: Markus Ketelsen und Manfred Sommer

Als neuen Fachberater für Chemie wurde Dr. Heiko Reinhardt ernannt und gleichzeitig zum Brandmeister befördert.

Der amtierenden Zugführer 2, Hauptbrandmeister Rüdiger Jurkat bekam das Schleswig-Holsteinisches Feuerwehr Ehrenkreuz in Silber verliehen. Seit 30 Jahren engagiert Jurkat sich für die Gefahrguteinheit, jahrelang als Gruppenführer und Sicherheitsbeauftragter und zuletzt sechs Jahre als Zugführer. Ketelsen würdigte die ruhige und besonnene Art Jurkats, mit der er immer für den Ausgleich in der Mannschaft gesorgt hat.

Quelle: Pressemitteilung des Kreisfeuerwehrverbands Pinneberg vom 07.03.2020 um 04:03 Uhr

überarbeitet und veröffentlicht von

Günter Schwarz – 07.03.2020

Fotos: Kreisfeuerwehrverband Pinneberg