Der Frühling naht, und es könnte Sie dazu bringen, rauszugehen und spazieren zu gehen. Aber wie wäre es, wenn Sie dieselbe alte Route, die Sie schon oft gegangen sind, einfach einmal links liegen lassen und stattdessen etwas ganz Neues ausprobieren? Um zum Beispiel alte dänische Gräber zu erkunden. Dann bekommen Sie sowohl den Genuss der Natur zu spüren als auch einen Einblick in die Kultur des Landes auf Ihrem Spaziergang.

Die Beerdigungen, die wir heute abhalten, hätten die Menschen der Stein- und Bronzezeit (4000 – 1700 v.Chr.), als sie von Jägern zu Bauern wurden, sicherlich nicht sonderlich beeindruckt. Damals errichteten die Menschen für ihre Verstorbenen noch Denkmäler in der Landschaft. Auch wenn sie dafür schwere Steine sammeln und transportieren mussten, um dieses zu ermöglichen.

„Sie können die Denkmäler noch heute sehen. Im Vergleich zum Rest Europas haben wir in Dänemark eine unglaubliche Anzahl gut erhaltener Grabdenkmäler“, stellt Lasse Sørensen, Forschungsleiter am Nationalmuseet (Nationalmuseum) von Dänemark, fest und führt fort: „Die Bauern im bäuerlichen Zeitalter waren die ersten, die schon vor 6.000 Jahren den dichten Urwald in Dänemark gerodet haben, um das Land zu bewirtschaften. Einige Generationen später begannen sie mit der Errichtung der Grabdenkmäler, die Hünengräber genannt werden. Zuerst bestanden die Grabdenkmäler aus Erde und Holz, und später wurden auch große Steine zum Bau verwendet.

Verschiedene Arten von Grabdenkmälern, die Sie besuchen können

Verschiedene Arten von Grabdenkmälern, die Sie besuchen können

  • Die verschiedenen Grabdenkmäler lassen sich kurz in Grabhügel, Steingrab und Decksteingäber unterteilen. Die meisten wurden in der Stein- und Bronzezeit bis 1.700 Jahre vor unserer Zeitrechnung gebaut.
  • Hohe Grabhügel sind die ältesten Steinzeitgräber. Sie wurden vor etwa 5.800 – 5.300 Jahren gebaut. Sie können bis zu 90 Meter lang und etwa zehn Meter breit sein. Sie bestehen aus Erde und Holzquerpfosten.
  • Im Steingrab besteht die Grabkammer aus Stein. Steingräber wurden für den kurzen Zeitraum von 5.600 bis 5.200 Jahren gebaut. Sie bestehen normalerweise aus vier Steinen, wobei drei Steine einen Grundstein bilden, während der letzte der Deckstein ist. Einige der Decksteine wiegen bis zu 20 Tonnen. Daher wurden viele Menschen gebraucht, um einen solches Grab zu bauen.
  • Decksteingräber wurden vor etwa 5.300 bis 5.000 Jahren gebaut und wurden bis vor etwa 3.700 bis 3.600 Jahren zu Beginn der Bronzezeit genutzt. Die riesigen Räume sind komplexer aufgebaut als Steingräber. Die Grabkammern warten Riesenzimmer mit mehreren Wandsteinen sowie mehreren Decksteinen.

Die Grabdenkmäler hatten u. a. auch die Aufgabe, Gebiete zu markieren. Aber der Bau von ihnen hat auch eine Gemeinschaft zwischen Familien und Freunden geschaffen. „Die Denkmäler wurden geschaffen, um eine gemeinsame Geschichte dessen zu schaffen, wer die Menschen waren und was sie miteinander verband“, sagt Lasse Sørensen und fährt fort. „Besonders an den Decksteingäbern, die in einer besonderen Art der Gestaltung mit Kammern und Fluren gebaut wurden, kann man sehen, dass noch Jahre nach der Erstellung des Decksteingrabes weiter Menschen darin begraben wurden. So wurden sie für viele Generationen immer wieder eingesetzt.“

Lasse Sørensen schätzt, dass es heute ungefähr 2.000 Steingräber und 700 Decksteingräber mit riesige Räumen im ganzen Land gibt. „Wenn Sie sich trauen, können Sie selbst in einige dieser riesigen Räume kriechen. Zum Glück sind die Gräber inzwischen geleert. Wenn man von dort Skelettreste sehen will, muss man also ins Museum“, sagt er.

Die Decksteingräber bestehen unter anderem aus riesigen Steinen, die durch die Eiszeit hierher gelangt sind und nach der Eisschmelze freigesetzt wurden. Und obwohl in den letzten 5.000 Jahren Wind und Wetter an ihnen genagt haben, sind sie älter als die Pyramiden in Ägypten.Viele von ihnen wurden in den letzten Jahren glücklicherweise restauriert. „Man muss also keine Angst haben, dass alles einstürzt, wenn man in eine der Grabkammern kriecht“, sagt Lasse Sørensen.

Die Idee der Grabdenkmäler war, dass sie von anderen Menschen gesehen und bewundert werden sollten. Sie liegen daher oft in einer wunderschönen Landschaft.

„Viele befinden sich relativ nahe am Wasser und oft in Gebieten mit schöner Aussicht. Damals waren die Wälder aber wesentlich dichter als heute. Heute wurde der größte Teil der Wälder gerodet, um Platz für die Landwirtschaft zu machen. Genau wie unsere Vorfahren es als erste im Bauernzeitalter begannen“, sagt Lasse Sørensen.

Möglicherweise haben Sie jedoch das Glück, ein Grabdenkmal in Ihrer Nähe noch in einem dichten, wunderschönen Wald zu finden. Neben der Natur finden Sie ausgewählte Grabdenkmäler unter https://www.dr.dk/tjenester/natur/dinnatur/?

von

Günter Schwarz – 08.03.2020