(Fanø) – Austernkönig bittet die Kommune Esbjerg um Hilfe, um das Problem der kontaminierten Austern zu lösen. Aber es ist ein langfristiges Projekt, sagt Bürgermeister Jesper Frost.

Der passionierte Austernkönig Jesper Voss nimmt Touristen normalerweise mit auf Austernjagd im Wattenmeer. Aber jetzt sind die Touren auf Fanø wegen Umweltverschmutzung fast komplett gestrichen.

Während Einheimische und Gäste auf Rømø ins Wattenmeer gehen und Austern sammeln können, muss man es sich auf Fanø gründlich überlegen, bevor man dasselbe vor der Küste von Fanø tut. Hier ist das Sammeln von Austern nicht so erfreulich.

Die Ursache liegt in der Tatsache, dass das Abwasser der Kläranlage Esbjerg bei zu viel Oberflächenwasser in das Wattenmeer hinausfließt. Und das bedeutet, dass die Kläranlage bei der Reinigung des Oberflächenwassers nicht mithalten kann und die Bakterien aus dem Abwasser, das unter anderem auch Fäkalien von Menschen und Tieren enthält, ungereinigt ins Wattenmeer gelangen.

Wenn Sie also die Delikatesse Auster von der Küste vor Fanø essen, wird Ihnen möglicherweise übel. Dieses frustriert natürlich Fanøs ungekrönten Austernkönig Jesper Voss. Er organisiert Austern-Touren für Touristen, aber jetzt weicht er nach Rømø oder Mandø aus, weil Fanøs Austern kontaminiert sind.

Er hat daher versucht, die Kommune Esbjerg zur Lösung des Problems zu bewegen, glaubt jedoch nicht sehr daran, dass ihm eine hohe Priorität eingeräumt wird. „Sie sagen, dass es häufig zu Überläufen kommt und dass man nichts dagegen unternommen werden kann, bis der separate Abwasserkanal in Esbjerg vorhanden ist. Darüber wird seit einigen Jahren gesprochen, und jetzt wird gesagt, dass es noch bis 2025 oder 2030 dauern kann. Es gibt also nur langfristige Aussichten, dass wir unsere Austern von Fanø wieder essen können“, sagt Jesper Voss.

Der Bürgermeister der Kommune Esbjerg, Jesper Frost (Venstre / Rechtsliberale Partei), stimmt der Ansicht von Jesper Voss jedoch nicht zu. „Wir haben an einem Abwasserplan gearbeitet, der auf getrenntes Abwasser abzielt, aber es ist ein langfristiges Projekt. Es ist nicht etwas, was in ein paar Jahren getan werden kann. Es wird wahrscheinlich 30 – 40 Jahre dauern, bis wir diese Arbeiten in Esbjerg abgeschlossen haben werden. Aber zusammen mit der DIN Forsyning haben wir einen Plan ausgearbeitet, der diese Überläufe erheblich minimiert“, sagt Jesper Frost.

Darüber hinaus glaubt der Bürgermeister von Esbjerg, dass es eine falsche Schlussfolgerung wäre, dass man Austern im Wattenmeer völlig gefahrlos sammeln könnte, wenn das Abwasser kontrolliert würde. Die Fødevarestyrelsen (Lebensmittelbehörde) empfiehlt, keine Austern in der Nähe von Großstädten und Häfen zu sammeln, obwohl dieses in København tatsächlich möglich ist.

„Wir tun alles, um das Abwasser besser zu reinigen, und nach 2020 wird es deutlich weniger Überläufe geben. Leider werden Sie aber nie in der Lage sein, Austern zu sammeln, ohne das Risiko einzugehen, dass sie einen Virus enthalten“, sagt Jesper Frost.

von

Günter Schwarz – 10.03.2020