(Odense) – Als gestern am Montag die Studenten zur Syddansk Universitet (SDU) in Odense kamen, standen sie vor geschlossenen Kantinen und der geschlossenen Bibliothek aus Angst vor Coronavirus.

Dieses sind einige der Vorsichtsmaßnahmen, die die Universität im Anschluss an die Empfehlung der Behörden zum Umgang mit Coronaviren getroffen hat. Unter den Studenten machten sich Verwunderung und Enttäuschung darüber breit.

„Es ist etwas übertrieben, wenn die die Kantinen und die Bibliothek geschlossen werden und die Vorlesungen aber nicht abgesagt werden. Ich bin froh, dass die Vorlesungen nicht abgesagt werden, aber hier sind auch 200 Studenten in einem Raum versammelt. Das muss uns dann gefallen, aber essen und Bücher holen können wir nicht“, klagt die Medizinstudentin Sidsel Marie Kragh-Rasmussen.

Sie ist nicht die einzige, die es für übertrieben hält, die Kantinen und die Bibliothek zu schließen.

„Es scheint übertrieben, alles zuschließen. Alle sollten wählen können , ob sie dahingehen möchten oder nicht“, sagt der Politikwissenschaftler Jonas Ravn, der der Meinung ist, dass es Sache jedes Einzelnen sein sollte, mit den anderen Studenten in der Kantine zu essen.

Diese Einrichtungen der SDU sind geschlossen

Campusvej:

  • Bibliothek
  • Campus-Platz
  • Freitagsbar
  • Kantine 2 und alte Freitagsbar
  • Kantine 4
  • Kantinenverkauf TEK
  • Wintergarten
  • 24/7 Lesesaal

Winsløvparken:

  • Freitagsbar
  • Kantine

Quelle: SDU

Die Vorlesungen, Kurse und Prüfungen werden wie gewohnt stattfinden. Die Kantinen, die Bibliothek, die Lesesäle und die Freitagsbar bleiben zunächst bis zum 31. März geschlossen.

„Es ist wichtig zu betonen, dass die neuen Maßnahmen an der SDU auf einem Vorsorgeprinzip beruhen. Wir konzentrieren uns auf die rechtzeitige Vorsorge und darauf, die notwendigen Entscheidungen zu treffen, um die Ausbreitung der Coronavirus-Infektion in der Kommune einzudämmen“, sagt Universitätsdirektor Thomas Buchvald Wind.

Studenten und Mitarbeiter erhalten jedoch weiterhin Bücher, die in der Bibliothek bestellt wurden. „Dennoch bekommen die Studenten es zu spüren, da man nicht kurz entschlossen Bücher bekommt oder darin nachschlagen kann“, versichert der Ingenieurstudent Sebastian Jørgensen und fährt fort: „Es trifft uns dennoch ein wenig hart, besonders mit der Freitagsbar. Hier entspannen wir uns, bevor wir ins Wochenende gehen.“

„Es gibt viele Dinge, die für die Studenten wichtig sind, insbesondere die Bibliothek, die äußerst wichtig ist. Aber ich kann sehen, dass es ernst ist und man es ernst nehmen muss, auch wenn man nicht zur Gefahrengruppe gehört“, erklärt er.

In Odense sind rund 23.000 Studenten an der SDU eingeschrieben – darüber hinaus sind rund rund 3.200 Mitarbeiter dort beschäftigt.

von

Günter Schwarz – 10.03.2020