(Kiel) – Nach dem leichten Anstieg der bekannt gewordenen Straftaten im Bereich der Landeshauptstadt Kiel im Jahr 2018 ist diese 2019 um 8,8 % gesunken und befindet sich somit auf dem niedrigsten Stand seit 1979!

Nach Auswertung der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) bedeutet dies, dass die Kieler Polizei im vergangenen Jahr 22.452 Straftaten aufgenommen hat. Den Großteil der Straftaten stellen nach wie vor mit etwa 45 % die Diebstahlsdelikte dar. Im Vergleich zum Vorjahr gab es einen Rückgang von knapp 15 Prozent in dieser Deliktsgruppe.

Die Anzahl der bekannt gewordenen Wohnungseinbruchdiebstähle (461, davon 227 Versuchstaten) ist erneut gesunken und befindet sich nun auf dem niedrigsten Wert der letzten zehn Jahre. Jürgen Funk: „Wir haben uns der Einbruchskriminalität auch 2019 in einem besonderen Maße gewidmet. Aber auch beispielsweise die gesteigerte Wachsamkeit von Nachbarn und verbesserte Sicherheitstechniken haben geholfen, die Zahlen zu verringern.“

Im Bereich der Fahrraddiebstähle hat es 2019 erneut einen Rückgang der Taten gegeben. Es wurden knapp 600 Fahrräder weniger gestohlen als im Jahr zuvor. Die Einrichtung der „Ermittlungsgruppe Speiche“ beim 2. Revier vor drei Jahren hat maßgeblich dazu beigetragen.

Der Leitende Polizeidirektor Jürgen Funk betont, dass die Einrichtung von Ermittlungsgruppen bzw. Ermittlungseinheiten auf den Dienststellen in erhöhtem Maße dazu beitrage, erkannten Kriminalitätsschwerpunkten entgegen zu treten. „Schutz- und Kriminalpolizei arbeiten hier erfolgreich zusammen. Dies ist ein Weg, den wir in der Zukunft fortsetzen werden, um festgestellten oder prognostizierten Entwicklungen entgegen zu treten“, so Funk weiter.

So ist beispielsweise der hohe Anstieg der bekannt gewordenen Rauschgiftdelikte zu erklären (+28,1%), während es in anderen relevanten Bereichen durchweg zu geringeren Werten kam. Bei Rauschgiftdelikten handelt es sich in der Regel um Kontrollkriminalität, so dass der Zuwachs mit der gesteigerten Aktivität der Polizei in diesem Bereich zu erklären ist. „Insbesondere durch die Einrichtung der Ermittlungseinheit ,Straßendeal‘ konnten wir den Handel mit Betäubungsmitteln auf dem Ostufer in den Fokus unserer Arbeit nehmen und hier zahlreiche Verfahren einleiten“, sagt Jürgen Funk.

Weitere Arbeitsschwerpunkte waren 2019 Taten im Bereich der Rohheitsdelikte und der Vermögens- und Fälschungsdelikte, die knapp 14% bzw. 12% der bekannt gewordenen Straftaten ausmachten. Erfreulich hingegen ist, dass in beiden Bereichen Rückgänge im Vergleich zum Vorjahr festzustellen sind.

Bei der Kriminalitätsbelastung, ausgedrückt in der Häufigkeitszahl, weist die Landeshauptstadt den niedrigsten Wert aller kreisfreien Städte in Schleswig-Holstein auf. Die Aufklärungsquote konnte von 48,5% auf 51,2% gesteigert werden.

Die insgesamt erfreulichen Zahlen sind für Jürgen Funk jedoch kein Anlass zur Euphorie. Er sieht seine Direktion auf dem richtigen Weg, betont aber, dass es langfristig nur durch gemeinsame Anstrengungen aller an der Strafverfolgung und der Kriminalprävention Beteiligter gelingen werde, diese Entwicklung auch nachhaltig zu gestalten. „Wir sind auch stets auf die Mithilfe der Kielerinnen und Kieler angewiesen. Melden Sie verdächtige Beobachtungen oder ungewöhnliche Situationen direkt unserem Polizeiruf 110.“

Die ausführliche Dokumentation der PKS inklusive Zahlenmaterial ist dieser Meldung angehängt bzw. steht unter folgender URL als Download zur Verfügung: https://t1p.de/7dla

Quelle: Pressemitteilung der Polizeidirektion Kiel vom 13.03.2020 um 10:10 Uhr

überarbeitet und veröffentlicht von

Günter Schwarz – 13.03.2020